Reichensteuer in Argentinien für Finanzierung der Hilfen

Argentinien will die CoV-Hilfen für kleine Unternehmen und sozial Schwache mit einer Sondersteuer für Reiche finanzieren. Der Senat in der Hauptstadt Buenos Aires beschloss gestern (Ortszeit) eine Sonderabgabe für die rund 12.000 reichsten Menschen des Landes. Die Regierung von Präsident Alberto Fernandez hofft, mit der Maßnahme 300 Milliarden Pesos (rund drei Mrd. Euro) einnehmen zu können.

42 Senatoren stimmten für die Sondersteuer, 26 dagegen. Zuvor hatte die Abgeordnetenkammer des südamerikanischen Landes das Gesetz bereits verabschiedet.

Für medizinische Versorgung und Wirtschaftshilfe

Die in Argentinien als „Millionärssteuer“ bezeichnete einmalige Abgabe betrifft Argentinier mit einem Vermögen von mehr als 200 Millionen Pesos (rund zwei Mio. Euro). Laut dem nun verabschiedeten Gesetz müssen die Reichen eine Steuer von bis zu 3,5 Prozent auf ihr Vermögen im Inland und bis zu 5,25 Prozent auf ihr Vermögen im Ausland zahlen.

Die Regierung will nach eigenen Angaben 20 Prozent der Einnahmen für die medizinische Versorgung im Land bereitstellen. Der Rest soll an Unternehmen, Stipendien für Studierende sowie in soziale Entwicklungsmaßnahmen fließen.

Das 44-Millionen-Einwohner-Land ist schwer von der Pandemie betroffen. Nach Angaben der in Baltimore ansässigen Johns Hopkins University wurden seit Pandemiebeginn mehr als 1,4 Millionen Ansteckungen registriert, etwa 39.500 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.