Kapsel mit Asteroidproben auf Erde zurück

Die japanische Raumsonde „Hayabusa 2“ hat ihre Mission zum Asteroiden Ryugu erfolgreich beendet und eine Probenkapsel zur Erde geschickt. Ein Hubschrauber habe den kleinen Behälter im Landegebiet, der Wüste des Woomera-Testgeländes für Luft- und Raumfahrt im Süden Australiens, gefunden, gab die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa heute Früh bekannt. Forscherinnen und Forscher erwarten in dem Behältnis 4,6 Milliarden Jahre altes Material, das aus der Frühzeit des Sonnensystems stammt.

Gesteinsproben von der Hayabusa-Sonde
APA/AFP/JAXA

Nach der Bergung wird die Kapsel zunächst auf ihren Zustand untersucht. Anschließend werden die Proben in der noch verschlossenen Landekapsel im Flugzeug nach Japan gebracht, wo sie in ein Labor des Jaxa-Forschungszentrums ISAS (Institute of Space and Astronautical Science) im nahe Tokio gelegenen Sagamihara überführt werden. Erst dort wird die Kapsel mit der kosmischen Fracht mit einem Roboter in einem Reinraumlabor in einer Vakuumkammer geöffnet.

Erkenntnisse zu Ursprüngen des Sonnensystems?

Zunächst werden die einzelnen Bestandteile der Proben kuratiert und beschrieben, ehe ab Mitte 2021 mikroskopische, mineralogische und geochemische Untersuchungen beginnen sollen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hoffen, durch Analysen der Proben den Ursprüngen des Sonnensystems und des Lebens auf der Erde auf die Spur zu kommen. Die Proben könnten möglicherweise organisches Material enthalten, erklärte der Manager der Mission, Makoto Yoshikawa. Im Fokus stehen vor allem Aminosäuren, die die fundamentalen Bausteine des Lebens sind.

Der Asteroid Ryugu ist besonders kohlenstoffhaltig und gehört zu den erdnahen Asteroiden. Solche Asteroiden könnten bei Einschlägen auf der Erde auch Wasser zu unserem Planeten gebracht haben. Die Vorgängersonde „Hayabusa“ (Wanderfalke) hatte im Jahr 2010 weltweit erstmals Bodenproben eines Asteroiden zur Erde gebracht.