Deutsche Impfpriorisierung mögliche Vorlage für Österreich

Die Ständige Impfkommission (STIKO) Deutschlands hat ihren Entwurf für die Priorisierung von Personengruppen bei den Impfungen verschickt. Laut der Vorsitzenden des Nationalen Impfgremiums Österreichs, Ursula Wiedermann-Schmidt, ist die Situation jener in Österreich „ähnlich“. Das deutsche Dokument könnte damit als Vorlage für die Konkretisierung der heimischen Impfstrategie dienen.

Das österreichische Impfgremium arbeitet an einem Plan, der ähnlich jenem der STIKO ist. Die STIKO, angesiedelt beim staatlichen deutschen Robert-Koch-Institut, ist faktisch so etwas wie ein Leitgremium in Sachen Impfungen für den deutschsprachigen Raum.

Pflegeheime am Anfang

Sehr hohe Priorität kommt laut dem deutschen Dokument Bewohnern von Senioren- und Altenpflegeheimen und Personen über 80 Jahre zu. Auch Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen und Personal in medizinischen Einrichtungen mit Kontakt zu „vulnerablen Gruppen“ fällt darunter.

Mit hoher Priorität bedacht werden Personen im Alter über 75 bis 80 Jahre, Personal mit Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen, Personen mit einer Demenz oder geistigen Behinderung in Institutionen sowie ihr Betreuungspersonal.

Abstufung nach Alter

Personen von 70 bis 75 Jahren und Menschen mit Vorerkrankungen sowie deren engste Kontaktpersonen haben eine erhöhte Priorität. Das gilt auch für Personen in Asylwerberunterkünften und Obdachlosenunterkünften, enge Kontaktpersonen zu Schwangeren sowie Personal mit moderatem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen.

Auch Personal zur Aufrechterhaltung der Krankenhausinfrastruktur und im öffentlichen Gesundheitsdienst fällt unter diese Stufe.

Erhöhte Priorität sieht das Dokument vor für Personen im Alter von 65 bis 70 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen mit moderatem Risiko und deren engste Kontaktpersonen sowie Menschen mit niedrigem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen. Dazu kommen pädagogisches Personal sowie Personen in prekären Arbeits- oder Lebensbedingungen (Saisonarbeiter, Beschäftigte in Verteilerzentren, fleischverarbeitende Industrie).

Mit gering erhöhter Priorität werden Menschen zwischen 60 und 65 Jahren eingestuft, ebenso Personal in Schlüsselpositionen von Landesregierungen, in der Bundesregierung, Beschäftigte im Einzelhandel und Berufsgruppen in kritischer Infrastruktur (z. B. Feuerwehr, Heer, Polizei, Abfallwirtschaft etc.). Niedrige Priorität haben schließlich alle übrigen Personen unter 60 Jahren.