Ein Barockgemälde, das 2019 im Rathaus des Brüsseler Stadtteils Saint-Gilles gefunden worden ist, ist offenbar ein echtes Werk des flämischen Barockmeisters Jacob Jordaens. Es handle sich um die älteste bekannte Version des Werks „Die Heilige Familie“, teilten die Königlichen Museen der Schönen Künste Belgiens gestern in einer Aussendung mit.

Das Werk lag fast 60 Jahre im Büro eines Stadtrats und galt lange Zeit als einfache Kopie, schrieb die Zeitung „Le Soir“. Mehr als ein Jahr wurde das Bild von Expertinnen und Experten untersucht. Man kam zum Schluss, dass es mit Sicherheit Jordaens zugeschrieben werden kann – es soll zwischen 1617 und 1618 entstanden sein.
Gleiches Holz wie bei anderem Barockmeister
Die Analyse ergab auch, dass das verwendete Holz von demselben Baum stammt, den auch Anthonis van Dyck, ebenfalls ein Barockmaler, für seine Werke verwendete. Damit sei die These gestärkt, dass beide Maler in der Werkstatt von Peter Paul Rubens tätig waren, so die Königlichen Museen.
Das Gemälde wird nun restauriert. Dann wird das über 400 Jahre alte Bild wohl Ende 2021 dem Publikum vorgestellt, so „Le Soir“. Andere Varianten des Bildes sind bereits im Metropolitan Museum in New York, in der Eremitage in St. Petersburg und in der Alten Pinakothek in München ausgestellt.