Nicht alles sei wirklich sauber geschrieben und ausgeführt, erzählt Korstick am Klavier zum Buchstaben N und zum Aspekt, dass sich der Meister bei der handschriftlichen Notierung gerne mal selber bei den Hilfslinien geirrt habe.
Beethoven-ABC: N wie Notierung
N wie Notierung
„Wenn nämlich Beethoven nicht in der Lage ist, auszurechnen, wie viele Hilfslinien man braucht, um eine bestimmte Note zu notieren, dann kann es natürlich im Ergebnis eng werden“, so Korstick – und verweist auf die berühmte „Appassionata“, so statt eines F ein As notiert sei. Beethoven habe da leider eine Hilfslinie vergessen. Ein Verweis, dass dann die Nachwelt durchaus tonal in die Vorgaben des Komponisten eingreifen müsse, um die musikalische Intention auch korrekt zu beenden.
Beethoven von A bis Z
Das gesamte bisherige Beethoven-ABC
Beethoven habe aber andererseits, etwa bei der Sonate Op. 101, Noten notiert, die es auf den gängigen Flügeln der Zeit nicht gegeben habe. Auf dem Höhepunkt des letzten Satzes komme ein tiefes E – „was es auf allen Flügeln der Zeit davor nicht gegeben hat. Und wenn wir in den Skizzenbüchern von Beethoven nachschauen, dann sehen wir, dass er da eine halbe Seite lang die Notation dieses E geübt hat, um sicher zu sein, dass nachher auch wirklich jeder versteht, was gemeint ist.“