Schüler vor dem Eingang einer Schule
APA/Hans Punz
Nach CoV-Tests

Schulstart erst am 11. Jänner

Die Weihnachtsferien werden verlängert – der Schulstart erfolgt erst am 11. Jänner (statt ursprünglich am 7. Jänner). Grund dafür sind geplante Coronavirus-Tests: Für einen sicheren Schulstart sollen am 7. und 8. Jänner vor der Rückkehr in die Klassenzimmer Massentests von Lehrern und Schülern stattfinden.

Damit wolle man Schülern und Schülerinnen, Eltern und Lehrern und Lehrerinnen ein Angebot machen, sich auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen zu lassen, hieß es aus dem Bildungsministerium. Noch unklar ist, ob es für Lehrerinnen und Lehrer eine Testpflicht gibt, das wird gerade diskutiert.

Keinesfalls verpflichtend wird die Testteilnahme für die Eltern und Schüler – man braucht also kein negatives Ergebnis, um in die Schule gehen zu dürfen. Oberstufenschüler sollen aber explizit angesprochen werden, sich testen zu lassen. In dieser Altersgruppe gibt es im Schulbereich die meisten Infektionen.

Am 7. und 8. Jänner nur Betreuung an Schulen

Aus diesem Grund gibt es für AHS-Oberstufen, BMHS und Berufsschulen (ausgenommen Abschlussklassen) derzeit nach wie vor grundsätzlich Distance-Learning. Eine Teilnahme ist entweder in den bestehenden Teststraßen oder bei den derzeit ab 8. Jänner geplanten Massentests für die Gesamtbevölkerung möglich. Wer am 7. und 8. Jänner Betreuungsbedarf hat, kann seine Kinder in die Schule schicken. Regulärer Unterricht findet an diesen beiden Tagen aber noch nicht statt.

Faßmann will „gesunden Schulstart“

ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann sagte in einem Interview mit Oe24.tv, dass man auf einen „gesunden Schulstart“ abziele. „Lehrer und vor allem Schüler sollen in den Tagen nach Beginn des neuen Jahres genug Zeit haben, sich testen zu lassen“, so Faßmann. Explizit appellierte er nicht nur an Lehrer, sondern "an alle Schüler, vor allem jene der Oberstufe, Verantwortung zu zeigen und einen Test zu absolvieren (…).

Zum Einsatz kommen wird auch eine neue Testgeneration, bei der nicht mehr so tief in den Nasen- bzw. Rachenraum vorgedrungen werden muss.

Lehrergewerkschaft gegen Test- und Impfverpflichtung

Der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG) zeigte sich gegenüber der APA erfreut darüber, dass nun – wie wiederholt von ihm gefordert – auch Schülerinnen und Schüler an den Massentests nach den Weihnachtsferien teilnehmen sollen. Auch mit der Abhaltung der Tests am 7. und 8. Jänner samt Notbetrieb an diesen Tagen für Schüler, die Betreuung benötigen, kann der Vorsitzende der ARGE Lehrer in der GÖD gut leben.

Dass aber über eine verpflichtende Teilnahme von Lehrern nachgedacht wird, lehnt Kimberger weiter ab. „Für mich geht es dabei um Argumente und nicht um Zwang.“ Immerhin hätten laut Kimberger bei den Pädagogenmassentests am 5. und 6. Dezember mehr als 70 Prozent der Lehrer freiwillig teilgenommen. In der Gesamtbevölkerung gab es eine Beteiligung an den allgemeinen Massentests von knapp 23 Prozent.

Entsprechend argumentierte der Chef der AHS-Lehrergewerkschaft, Herbert Weiß: „Ich halte von einer Verpflichtung gar nichts. Wir Lehrer haben auch bewiesen, dass wir weit höhere Testraten haben als die Gesamtbevölkerung, deshalb verstehe ich gar nicht, dass man die Leute, die sich sehr stark beteiligen, verpflichten will und andere womöglich auch noch mit finanziellen Anreizen ködert – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

BEV-Vorsitzende sieht Maßnahme positiv

Auch die Vorsitzende der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen (BEV), Elisabeth Rosenberger, sieht die Maßnahme grundsätzlich positiv. „Es muss allerdings gewährleistet sein, dass danach auch die Oberstufe wieder in die Schule zurückkann.“ In diesem Zusammenhang appellierte Rosenberger an die Eigenverantwortung aller, in den Ferien nicht über die Stränge zu schlagen und so durch steigende Infektionszahlen erneut Schulschließungen zu riskieren.

Auch mit dem Zeitpunkt der Tests kann Rosenberger sich anfreunden. Die zwei dadurch eingebüßten Unterrichtstage „machen das Kraut auch nicht fett“, betonte sie. Außerdem sei sichergestellt, dass es dennoch Betreuung für jene gibt, die diese brauchen. Indes hieß es dazu vonseiten der Kärntner Bildungsdirektion, dass die entsprechenden Stellen der Länder vom Ministerium dazu noch nicht informiert worden seien – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Wichtig ist BEV-Vorsitzender Rosenberger allerdings, dass der Nachweis eines negativen Testergebnisses nicht Voraussetzung dafür sein darf, dass Schüler am Unterricht teilnehmen dürfen. Immerhin hätten in der Vergangenheit technische Pannen dazu geführt, dass die Bestätigung erst mit Verspätung oder sogar überhaupt nicht zugestellt wurde.