Wenn man sich frage, warum Beethoven bestimmte Stücke schreibe, müsse man immer fragen, für welche Instrumente er geschrieben habe, erklärt Korstick an seinem Flügel.
Manche Stellen bei ihm klängen kakofon, weil man sich zwischen Notierung und Umsetzung keinen Reim machen könne. Erneut verweist Korstick auf die Intention des Komponisten, die man freilegen müsse.
Beethoven-ABC: P wie Pedal
P wie Pedal
Der Nachbau der Autoren-Intention
„Als ich noch als junger Student einmal auf dem Graf-Flügel im Beethovenhaus spielen durfte, da habe ich den letzten Satz der Waldsteinsonate gespielt, und mir fiel dann die Stelle mit dem strittigen Pedal auf. An den schnellen Stellen mit den raschen Harmoniewechseln und den Staccati brauchte ich das Pedal im Prinzip nicht aufzuheben. Es verstärkte einfach den Klang ein bisschen. Und da stellte ich mir die Frage, was man tun müsse, um genau diesen Effekt auf den modernen Flügel zu übertragen? Man macht das, was ein alter Flügel von alleine tut, nämlich: Man spielt den Bass etwas stärker und sonorer und spielt alles, was in der Mittellage abgeht, am Rande der Hörbarkeitsgrenze, dass es eben tatsächlich den Effekt eines dünnen, bescheidenen, armen Hammerflügels macht.“
Beethoven von A bis Z
Das gesamte bisherige Beethoven-ABC
Wenn man das so spiele, da „zaubert es plötzlich“: „Als ich die Stelle für meine CD-Produktion aufgenommen habe, sagte mir der Tonmeister, als wir beim Abhören an diese Stelle kamen: ‚Sehr schön, aber nicht für den Konsum im Auto geeignet.‘“