Putin: Berichte über Nawalnys Vergiftung „ein Trick“

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach Agenten des Inlandsgeheimdienstes FSB den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny vergiftet hätten. Das sei ein Trick, um die russische Führung anzugreifen, sagte Putin heute bei seiner Jahrespressekonferenz. Nawalny sei nicht wichtig genug. „Wer ist er schon? Wenn das jemand gewollt hätte, dann hätte er das auch zu Ende geführt.“

Der frühere FSB-Chef Putin sagte, US-Geheimdienste hätten Nawalny geholfen, die Behauptungen gegen russische Agenten aufzustellen. Der Kreml-Gegner hatte dagegen erklärt, die telefonischen Verbindungsdaten und Reiselisten von FSB-Mitarbeitern stammten von in Russland auf dem Schwarzmarkt käuflichen Dateien.

Putin meinte nun, wenn Nawalny Zugriff auf solche Datensätze habe, dann sei das interessant. „Dann müssen ihn die Geheimdienste natürlich beobachten. Aber das heißt überhaupt nicht, dass man ihn vergiften muss“, sagte er.

Aufruf zur Impfung

Putin rief in der Jahrespressekonferenz auch alle Russen zur Coronavirus-Impfung auf. Er will sich mit dem von eigenen Forschern entwickelten Impfstoff impfen lassen, sobald das für seine Altersgruppe möglich ist, sagte Putin in der mehrstündigen Fragerunde mit Vertretern internationaler und nationaler Medien, die wegen der Pandemie erstmals nur im Videoformat über die Bühne ging.