Tal Silberstein in Rumänien zu fünf Jahren Haft verurteilt

Das oberste Gericht in Rumänien hat den israelischen Unternehmer und Ex-SPÖ-Politikberater Tal Silberstein gestern Abend nach einem jahrelangen Prozess um Grundstücksschiebereien in Abwesenheit rechtskräftig zu fünf Jahren Haft verurteilt. Silberstein hat sich zuletzt in Israel aufgehalten.

Neben Silberstein und den rumänischen Ex-Regierungschefs Adrian Nastase, Calin Popescu Tariceanu und Victor Ponta wurde auch der israelische Diamantenmilliardär Benni Steinmetz zu fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt – beide wurden der Gründung einer kriminellen Vereinigung, der Geldwäsche und der illegalen Einflussnahme für schuldig befunden.

In der gleichen Causa verurteilt wurde außerdem ein Dutzend weiterer Angeklagter, darunter „Prinz“ Paul Lambrino von Rumänien, der Sohn des ehemaligen rumänischen Königs Karl II., sowie Remus Truica, der frühere Kabinettschef von Ex-Regierungschef Adrian Nastase.

Anwesen rund 140 Mio. Euro wert

Gegen Silberstein, Steinmetz, Lambrino und Truica hatte die rumänische Antikorruptionsbehörde DNA im Jahr 2016, noch unter Leitung ihrer damaligen Chefanklägerin und gegenwärtigen Europäischen Generalstaatsanwältin Laura Kövesi, Anklage erhoben.

Das Korruptionsverfahren gegen sie hatte unrechtmäßige Rückerstattungen von angeblichem Krongut zum Inhalt – u. a. zwei Anwesen vor den Toren Bukarests im Wert von knapp 140 Millionen Euro, die der aus einer morganatischen Ehe des früheren rumänischen Königs Karl II. entstammende Paul Lambrino unrechtmäßig beanspruchte und mit Hilfe der kriminellen Vereinigung um den Kabinettschef von Ex-Premierminister Nastase sodann zurückerstattet erhielt.

Seinerseits hatte Nastases Vertrauensmann Silberstein und Steinmetz an dem lukrativen Geschäft mit unrechtmäßigen Rückerstattungen von Anwesen und Ländereien beteiligt, zumal der „Prinz“ laut Anklage im Fall geglückter Rückerstattungen Provisionen von bis zu 70 Prozent des Grundstückwertes in Aussicht gestellt hatte.

De facto hatten besagte Anwesen laut einem Gutachten des rumänischen Rechnungshofes jedoch nie der Krone gehört, sondern waren ihr lediglich vom Parlament zur Verfügung gestellt worden