Gesundheitsministerium: „Chief Medical Officer“ startet

Das Gesundheitsministerium unter Minister Rudolf Anschober (Grüne) hat gestern den Abschluss des bereits seit Monaten laufenden „Umbaus“ vorgestellt: Im Fokus stand die Besetzung für den neuen Posten des „Chief Medical Officer“ in Person von Katharina Reich.

Die vormals mit „Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit“ betitelte Funktion war 2018 unter der damaligen FPÖ-Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein abgeschafft worden.

Die Medizinerin Reich steht gleichzeitig auch der neu geschaffenen Sektion „Öffentliche Gesundheit und Gesundheitssystem“ (Sektion VII) vor. Sie ist für die Etablierung einer Krisenstabsabteilung für Pandemien zuständig, Anschober sprach von einer „zentralen Führungsposition in medizinischen Fragen“.

Reich: „Übernehme Verantwortung für Patient Österreich“

„Ich darf die Verantwortung für den Patienten Österreich übernehmen, wir müssen durch die Genesung da jetzt durch“, so Reich im Zuge ihrer Vorstellung bei der Pressekonferenz. „Man muss die roten Fäden im föderalistischen Österreich zusammenknüpfen“, so Reich. In der Pandemie sei Steuerung wichtig, und das geschehe über ihre Funktion.

Nun müsse man die Impfung auf den Weg bringen, um die Krise zu beenden, sagte Reich. Nicht nur physische Gesundheit, sondern auch psychische Gesundheit werde ein großes Thema sein, auch mit „Armut und Krankheit“ werde man sich auseinanderzusetzen haben, wie Reich sagte.

Weitere drei Leitungsposten neu besetzt

Weitere drei Leitungsposten wurden neu besetzt: Annemarie Masilko leitet fortan die Sektion II (Sozialversicherung), Ulrich Herzog die Sektion III (Konsumentenpolitik und Verbrauchergesundheit) und Meinhild Hausreither die Sektion VI (Humanmedizinrecht und Gesundheitstelematik).

„Man hat von Beginn der Übernahme des Ressorts bemerkt, dass man im organisatorischen Bereich Weiterentwicklungen braucht“, sagte Anschober bei der Vorstellung der neuen Personen. Unter seiner Vorgängerin Hartinger-Klein seien die Strukturen „zerschlagen“ worden, was auch Hürden für die Bewältigung der CoV-Krise gebracht habe. Zwar habe man mit dem Krisenstab eine gute Überbrückung zustande gebracht, aber letztlich gehe es für das Ministerium um die „Krisentauglichkeit“.

FPÖ-Kritik an Nachbesetzungen

Von der FPÖ kam schwere Kritik an den Neubesetzungen. Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch ortete in einer Aussendung eine Weihnachtsbelohnung für „Anschobers Helfershelfer“ bei dessen – wie sie meinte – „verfehlter Covid-Chaospolitik“. Reich wurde von Belakowitsch als personalpolitischer ÖVP-Wunsch punziert, auch Herzog sah sie in diesem Lager. Hausreither ordnete sie der SPÖ zu.