Staus am Ärmelkanal vor Ende der Brexit-Übergangsphase

Zwei Wochen vor dem endgültigen Austritt Großbritanniens aus den EU-Institutionen ist bereits der Druck an der wichtigen Handelsroute unter dem Ärmelkanal zu spüren. Auf Twitter kursierten Ende der Woche Videoaufnahmen von langen Lkw-Staus an der Zufahrt zum Eurotunnel im englischen Folkestone.

Mehrere Gründe

Ein hohes Aufkommen an Frachtverkehr werde in beide Richtungen bis Weihnachten und dann wieder kurz vor Neujahr erwartet, teilte ein Sprecher des Eurotunnel-Betreiberfirma Getlink auf dpa-Anfrage heute mit. Gründe dafür seien der erhöhte Betrieb in der Weihnachtszeit, medizinische Lieferungen wegen der Pandemie und die Aufstockung vieler Lagerbestände vor dem Ende der Brexit-Übergangsphase.

Häfen seit Wochen überlastet

Die Häfen in Großbritannien sind bereits seit Wochen überlastet. Einige Schiffe mussten bereits abgewiesen werden. Auch das führe zu mehr Verkehr durch den Eurotunnel, da Containerschiffe teilweise in Häfen auf dem Kontinent entladen würden und die Ware dann mit dem Lastwagen nach Großbritannien gebracht werde, so der Sprecher.

Sollte bis Jahresende keine Einigung zwischen London und Brüssel bei den Gesprächen über einen Brexit-Handelspakt gelingen, drohen Zölle und andere Handelshemmnisse zwischen Großbritannien und der EU. Für diesen Fall wird mit zusätzlichen schweren Verzögerungen im Warenverkehr am Ärmelkanal gerechnet.