Israel: Netanjahu als Erster geimpft

Zum Auftakt der Coronavirus-Impfkampagne in Israel hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sich als Erster impfen lassen. Der 71-Jährige bekam die Spritze gestern vor laufender Kamera im Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv. Danach war Gesundheitsminister Juli Edelstein an der Reihe. Heute soll auch Präsident Reuven Rivlin geimpft werden. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger Israels zu ermutigen, sich auch gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Zuerst sollen medizinisches Personal und Risikogruppen den Impfschutz erhalten.

Israelischer Premierminister Benjamin Netanjahu wird gegen das Coronavirus geimpft
APA/AFP/Jack Guez

„Dies ist ein großer Tag für Israel“, sagte Netanjahu vor seiner Impfung. „Ich glaube an diesen Impfstoff.“ Das Ende der Pandemie sei in Sicht, Millionen Impfdosen würden nach Israel geliefert. Er appellierte an die Bürger Israels, seinem Beispiel zu folgen. In Israel sollen rund 60.000 Menschen am Tag geimpft werden.

Vorteile mit „grünem Pass“

Die Anzahl der Coronavirus-Neuinfektionen in Israel war zuletzt so hoch wie seit zwei Monaten nicht mehr. Sie überstieg in dieser Woche an drei Tagen die Zahl von jeweils 2.800. Neue Verschärfungen waren geplant, wenn die Zahl der Neuinfektionen wieder 25.00 übersteigt. Ein weiterer Teil-Lockdown ist im Gespräch.

In Israel hatten die Infektionszahlen nach einem vergleichsweise milden Pandemiebeginn im Sommer stark zugenommen. Als Grund gelten unter anderem verfrühte Lockerungen. Mitte September verhängte die Regierung einen zweiten Lockdown, der die Zahlen deutlich senkte. Seit Mitte Oktober setzt die Regierung schrittweise Lockerungen um, seither nehmen die Zahlen wieder zu.

Geimpfte sollten in Israel mit einem „grünen Pass“ Vorteile erhalten. Sie können etwa eine Quarantänepflicht umgehen sowie öffentliche Veranstaltungen und Restaurants besuchen. Der Ausweis soll vermutlich zwei Wochen nach der zweiten Impfdosis erhältlich sein.