Opioidkrise: US-Regierung klagt Walmart

Die US-Regierung hat Klage gegen Walmart im Zusammenhang mit der Opioidkrise eingereicht. Der Einzelhändler habe rechtswidrig Tausende Rezepte für verschreibungspflichtige Substanzen bedient, hieß es in der Klageschrift des Justizministeriums.

Der Konzern habe daraus einen „substanziellen Nutzen“ gezogen, damit jedoch die Folgen der Krise verschärft. Damit habe Walmart seine Pflichten bei der Ausgabe von Medikamenten verletzt. Der Konzern wies die Vorwürfe als offensichtlichen Versuch zurück, die Schuld der staatlichen Stellen für eine mangelhafte Aufsicht abzuwälzen. Zudem enthalte die Klage zahlreiche fehlerhafte Angaben.

Walmart wies Vorwürfe zurück

Walmart reagierte mit heftiger Kritik auf die Klage und wies die Vorwürfe zurück. Die US-Drogenverfolgungsbehörde (DEA) habe in der Opioidkrise versagt, indem sie nicht verhindert habe, dass Ärzte unangemessen Opioide verschrieben. Nun werde Walmart die Schuld zugeschoben. Die Klage erfinde eine nicht nachvollziehbare Rechtstheorie und sei voller sachlicher Ungenauigkeiten.

Im Zuge der Opioidkrise sind in den USA seit 1999 etwa 450.000 Menschen durch Überdosen von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln und illegalen Drogen ums Leben gekommen.

Juristische Schritte gegen Regierung im Herbst

Walmart hatte seinerseits Ende Oktober bereits juristische Schritte gegen die US-Regierung eingeleitet, um gerichtlich klären zu lassen, ob Arzneimittelhändler zur Verantwortung gezogen werden können. Damit kam das Unternehmen der Klage der Regierung zuvor. Das Unternehmen argumentiert, die Mitarbeiter hätten nur ihre Pflicht erfüllt und Arzneimittel angeboten, die Kunden von Ärzten mit Zulassung der US-Behörden verschrieben worden seien.