Airbnb meldet für 2020 erstmals Vermieterdaten an Finanz

Der US-Wohnungsvermittler Airbnb meldet für das Kalenderjahr 2020 erstmals Umsatzdaten seiner Vermieter an die österreichische Finanzverwaltung. Die Finanz kann dann prüfen, ob die Unterkunftsanbieter ihre Einnahmen korrekt versteuert haben.

Der seit Kurzem an der Wall Street börsennotierte Konzern wollte die Daten lange nicht herausrücken. 2019 schnürte das Finanzministerium ein Digitalpaket, das unter anderem Online-Vermietungsplattformen in die Pflicht nimmt. „Wir gehen davon aus, dass die Daten geliefert werden“, sagte heute ein Sprecher des Finanzministeriums.

Digitalsteuern für große Internetkonzerne

Airbnb kündigt auf seiner Österreich-Website bereits an, dass der erste Bericht an die Finanz – über das Jahr 2020 – am 31. Jänner erfolgen werde. Die Finanz erfährt dann etwa von Airbnb, welche Beträge an den Vermieter ausbezahlt wurden (inklusive Reinigungsgebühren). Auch die Anzahl der gebuchten Nächte bzw. „Entdeckungen“ wird weitergeleitet. Die Informationen entnimmt Airbnb den jeweiligen Nutzerkonten.

Wer die Einnahmen nicht korrekt versteuert, dem droht eine Strafe. Die Steuer nachzahlen muss er in jedem Fall. Das noch unter ÖVP-Finanzminister Hartwig Löger auf den Weg gebrachte Digitalpaket beinhaltet auch neue Digitalsteuern.

Konkret hat Österreich mit 1. Jänner 2020 über eine erhöhte Werbeabgabe von fünf Prozent eine Digitalsteuer eingeführt, die auf große Internetkonzerne wie Google oder Facebook abzielt. Die Onlinewerbeabgabe betrifft Unternehmen, die weltweit mehr als 750 Mio. Euro umsetzen, davon 25 Mio. Euro in Österreich.