Skifahrer am Kasberg in Grünau im Almtal
APA/Wolfgang Spitzbart
CoV-Regeln

Skigebiete kämpfen mit Kapazitätsgrenzen

Nach teilweise schwachem Start hat das schöne Wetter mehr Skifahrer und Skifahrerinnen auf die heimischen Pisten gelockt. Während in Oberösterreich und Niederösterreich etliche Skigebiete durch die Beschränkungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie an ihre Belastungsgrenzen kamen, herrschte in Salzburg und Vorarlberg durchaus freie Fahrt.

In Oberösterreich waren die Skigebiete Hinterstoder, Wurzeralm und Kasberg bereits zu Mittag voll. In Hinterstoder seien die im Zuge der Pandemie eingeschränkten Parkplätze schon um 9.30 Uhr ausgelastet gewesen, berichtete Helmut Holzinger, Vorstandsdirektor der Hinterstoder-Wurzeralm-Bergbahnen. Mit Hilfe der Polizei wurden die Autos schon vor der Taleinfahrt abgewiesen – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Rund 3.000 Gäste tummelten sich zu Mittag auf den Pisten, unter „normalen“ Umständen wären es wohl 6.000 gewesen. Der Liftbetrieb startete etwas früher, umso überraschender war es laut Holzinger, dass die Kapazitäten früh erschöpft waren. In Bezug auf Abstände und Masken seien die Skigäste diszipliniert, so Holzinger weiter, es gebe aber auch ein Sicherheitskonzept.

Skifahrer am Kasberg in Grünau im Almtal
APA/Wolfgang Spitzbart
In Oberösterreich waren die offenen Skigebiete bereits früh voll

Viele Familien mit Kindern waren auf den Pisten, die ersten fuhren zu Mittag wieder heim. Etliche kämen auch erst am Nachmittag, „da ist es dann schon entspannter“. Für Montag schaue es bei erwartetem Schlechtwetter allerdings wieder anders aus, sagte er.

„Gutes Aufkommen“ in Salzburg

„Gutes Aufkommen“ bei entspannter Lage meldete der Sprecher der Salzburger Seilbahnen und Geschäftsführer der Schmittenhöhenbahn, Erich Egger. Das sei vor allem auf Tagesgäste, die eine halbe oder eine Stunde mit dem Auto herfahren, zurückzuführen, die Auslastung sei jedoch „nichts im Vergleich zum Vorjahr“ sagte er. Auf der Schmittenhöhe etwa wurden 3.000 Gäste gezählt, sonst würden sich dort 15.000 bis 16.000 Wintersportler tummeln.

Je weiter weg von den Ballungsräumen, desto weniger los sei in dem Skigebiet, so Egger weiter, je näher, desto mehr. Das sei aber nicht zu vergleichen „mit relativ kleinen Skigebieten in der Nähe von großen Städten“. In Salzburg fahre man einfach weiter ins Gasteinertal, wenn etwa in Flachau zu viel los sei. Die Stimmung sei „super“, die Disziplin bezüglich Masken und Anstellen hoch. Da nicht alle Lifte in Betrieb seien, gebe es durch die Kapazitätsbeschränkungen mitunter einen Stau im Anstellbereich – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Einschränkungen auf Semmering

Erneut verhältnismäßig hoch war die Auslastung in den geöffneten Skigebieten in Niederösterreich. Die Kontingente wurden um mehr als Hälfte im Vergleich zum Normalbetrieb reduziert, auf dem „Zauberberg Semmering, bei der Schischaukel Mönichkirchen-Mariensee, bei den Annaberger Liften, auf dem Hochkar und bei den Ötscherliften“ seien sie am Sonntag erschöpft gewesen, so Markus Redl, Geschäftsführer der Bergbahnen–Beteiligungsgesellschaft des Landes.

Am Semmering wurden 250 Sperrgitter aufgestellt
APA/Semmering-Hirschenkogel Bergbahnen
Wegen fehlender Disziplin wurde auf dem Semmering das Areal für Rodler gesperrt

Auf dem Semmering gab es aufgrund des Besucheransturms am Wochenende Probleme. Am Samstag führte die Gemeinde verschärfte Regeln ein. Da aber auch das nicht den gewünschten Effekt brachte, sperrte die Gemeinde in der Nacht auf Sonntag das Areal für Rodler – mehr dazu in noe.ORF.at. In der Steiermark gab es laut „Kurier“ am Vormittag Stau auf den Zufahrtsstraßen zu den steirischen Skigebieten, einige wurden daraufhin bereits am Vormittag für weitere Gäste geschlossen.

Einige Skigebiete in Kärnten wieder zu

Gemischt war die Bilanz in Kärnten: Während die meisten Skigebiete gut besucht waren, haben die hoch gelegenen Skigebiete Ankogel-Mallnitz und Mölltaler Gletscher wieder geschlossen, sagte der Fachgruppenobmann Seilbahnen in der Wirtschaftskammer, Manuel Kapeller-Hopfgartner. Er führt die Schließung der hoch gelegenen Skigebiete auf die exponierte Lage zurück und die geringere Chance, sich aufwärmen zu können. „Das ist vielleicht etwas abschreckend.“

Ein voller Parkplatz beim Kasberg in Grünau im Almtal
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In einigen Gebieten waren die reduzierten Parkplätze auch schnell voll

Die Gäste waren durchwegs Kärntner oder Zweitwohnsitzurlauber, so Kapeller-Hopfgartner weiter. Kärnten haben sich im Vorfeld mit Skigebieten in Neuseeland ausgetauscht, diese hätten vom „besten Einheimischen-Skiwinter“ gesprochen, das könnte auch in Kärnten der Fall sein – mehr dazu in kaernten.ORF.at. Während Masken und Abstand an den Talstationen laut Kapeller-Hopfgartner kein Problem waren, sorgte die Undiszipliniertheit der Parkenden für Sperren.

Kurzzeitig Stau in Vorarlberg

Zufrieden zeigten sich auch die Vorarlberger Seilbahnen über die ersten drei Betriebstage des heurigen Winters. Nur kurzzeitig sei es am Samstag zu einer großen Menschenansammlung in Damüls im Bregenzerwald gekommen, weil wegen der Schneelage noch nicht alle benachbarten Skigebiete geöffnet hätten, so Seilbahn-Sprecher Andreas Gapp. Der Stau sei nach kurzer Zeit aufgelöst worden.

Die Seilbahnbetreiber hätten aus diesem Vorfall gelernt: Es gebe nun verlängerte Anstellzonen und mehr Ordner, die auf das Abstandhalten achten. Außerdem wird den Wintersportlern geraten, dem Betriebsstart auszuweichen und erst etwas später anzureisen – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.