Mehrere Tote bei Gefecht nahe Bergkarabach

Bei einem Gefecht zwischen aserbaidschanischen Streitkräften und proarmenischen Kämpfern ist nach Angaben des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums ein Soldat getötet worden. Ein weiterer Armeeangehöriger sei verletzt worden, hieß es heute. Demnach hatten die proarmenischen Kämpfer das Feuer auf die aserbaidschanischen Soldaten eröffnet. Sechs Angreifer sollen getötet worden sein.

Das Ministerium drohte mit „entschlossenen Maßnahmen“, sollte es weitere Angriffe geben. Der Vorfall habe sich in der Nähe des Dorfes Agdam in einem an die umstrittene Region Bergkarabach angrenzenden Gebiet ereignet.

Die verfeindeten Nachbarstaaten Aserbaidschan und Armenien befinden sich seit Jahrzehnten in einem Konflikt um die Südkaukasusregion. Nach wochenlangen heftigen Kämpfen mit mehr als 6.000 Toten hatten beide Seiten im November ein von Moskau vermitteltes Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, das für Armenien mit herben Gebietsverlusten einherging.

Waffenstillstandsabkommen seit November

Im November übernahm Aserbaidschan die Kontrolle über Agdam und zwei weitere vormals von Armenien besetzte Gebiete. Aserbaidschan hatte jüngst mitgeteilt, dass seit Abschluss des Waffenstillstandsabkommens am 10. November mindestens sechs Soldaten getötet worden seien. Insgesamt halte der Waffenstillstand, dessen Einhaltung von russischen Soldaten überwacht wird, jedoch.

Bergkarabach hatte während des Zerfalls der Sowjetunion einseitig seine Unabhängigkeit erklärt. Darauf folgte in den 90er Jahren ein Krieg mit 30.000 Toten. Die selbst ernannte Republik wird bis heute international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans. Sie wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt.