Hofer zum Thema Impfung zurückhaltend

FPÖ-Chef Norbert Hofer hat sich gestern im ZIB2-Interview in Sachen Coronavirus und Impfung eher zurückhaltend gezeigt: Er hoffe, dass „die Impfung Leben retten wird“, für Risikopatienten sie sei „jedenfalls ein großer Gewinn“. Die FPÖ wolle niemanden „überzeugen, dass er impfen oder nicht impfen geht“, betonte Hofer, und er „glaube, jetzt ist die Wissenschaft am Wort“.

Es müsse eine offene Diskussion über offene Fragen geben – wie jene, ob man trotz Impfung andere anstecken kann. Denn ihm persönlich sei es wichtig, „dass ich niemanden anstecken kann“. Zweifel und Kritik an Maßnahmen, die FPÖ sonst lauter äußert, waren von Hofer weniger zu hören.

FPÖ-Chef Norbert Hofer zur Impfdebatte

Ab 12. Jänner soll es flächendeckende Impfungen in Alters- und Pflegeheimen geben. Die FPÖ kritisiert immer wieder das Vorgehen der Bundesregierung und hat eine Onlinepetition gegen einen mutmaßlichen Impfzwang gestartet. Dazu und zur Lage innerhalb der FPÖ kommt der Parteichef und dritte Nationalratspräsident im ZIB2-Jahreswechsel-Interview zu Wort.

Impfzwang, auch indirekten (also z. B. Nichtzutritt zu Veranstaltungen) lehne er ab, bekräftigte Hofer. Und er äußerte sich kritisch darüber, dass die Regierungsmitglieder erst im April oder Mai – also nach den Gesundheitsberufen und Risikopatienten – geimpft werden. Das sei doch „eigenartig“, fand er, die Regierung sei doch für ein Land relevant – und der Zeitpunkt wäre „reichlich spät, wenn man vom richtigen Weg überzeugt ist“.

Schlagabtausch über Verhältnis zu Identitären

Einen Schlagabtausch mit Moderator Martin Thür gab es zu Fragen nach dem Verhältnis seiner Partei zu den rechtsextremen Identitären. Statt zu beantworten, wie er zum geplanten Verbot von Symbolen der Identitären steht, warf er dem ORF vor, „die beste Werbung für diese Gruppierung“ zu machen. Die „Miniminiminigruppe“ der Identitären sei ihm, Hofer, nämlich „herzlich egal“, er wolle sich mit dieser nicht „permanent auseinandersetzen müssen“. Die Aussage von FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz vom November, wonach es „mit dieser Distanziererei jetzt aber definitiv vorbei“ sei, habe nur einen einzelnen Funktionär aus Salzburg betroffen, so Hofer.