Moskau eröffnet Betrugsverfahren gegen Nawalny

Die russische Staatsanwaltschaft hat neue Ermittlungen gegen den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny bekanntgeben. Nawalny werde beschuldigt, Spenden an von ihm kontrollierte öffentliche Organisationen privat verwendet zu haben, hieß es gestern.

Er und weitere nicht genannte Personen hätten auf diese Weise 356 Millionen Rubel (etwa 3,9 Millionen Euro) ausgegeben. Auf Twitter erklärte Nawalny, die Anschuldigungen seien erfunden und wirkten wie von Präsident Wladimir Putin angeordnet. Der Oppositionspolitiker hält sich derzeit in Deutschland auf.

Nawalny war im August auf einem Inlandsflug zusammengebrochen und zur Behandlung in der Berliner Charite ausgeflogen worden. Der deutschen Regierung zufolge wurde er mit einem Nervengift aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet, die zu Sowjetzeiten entwickelt worden war. Nawalny wirft Putin vor, Drahtzieher des Anschlags zu sei. Die Regierung in Moskau hat eine Beteiligung zurückgewiesen und Putin den Vorfall als Teil eines von den USA unterstützten Komplotts bezeichnet, um ihn zu diskreditieren.