Ampel verabschiedet sich rot aus dem Jahr 2020

Rot schickt die Coronavirus-Ampel ganz Österreich ins Neue Jahr. Trotz mehrheitlich zurückgehender Fallzahlen hat sich die zuständige Kommission gestern nicht entschließen können, wenigstens einzelne Bezirke orange zu schalten. Sieht man die Bundesländer an, dürften Wien und Burgenland die ersten Kandidaten sein, wenn sich der Wind nicht wieder in die falsche Richtung dreht.

So hat das Burgenland auch gleich vier Bezirke, deren absolute Fallzahl unter 100 pro 100.000 Einwohner liegt, darunter jener mit dem besten Wert, Oberpullendorf mit 34,8. Dahinter folgen der davor lange stark betroffene Bezirk Innsbruck-Stadt (48,5) sowie einige Regionen in Niederösterreich, angeführt von Hollabrunn (60,7) und Waidhofen/Thaya (62,3).

Noch besser als die eben erwähnten war der Wert von Montafon/Brandnertal (32,5), wo im Arbeitsdokument jedoch die Zahl von einem Tag davor angegeben und damit nicht zu 100 Prozent vergleichbar ist. Bei den Bundesländern hat gemäß nackten Fallzahlen das Burgenland den besten Wert mit 102,2 vor Wien mit 114,2. Am anderen Ende der Tabelle findet sich Salzburg mit 268,3. Der Bezirk mit dem schlechtesten Wert ist Hermagor in Kärnten (570,5).

Schlusslicht Kärnten

Das ist aber nur die eine Seite der Medaille, denn es gibt auch noch die risikoadjustierte Zahl, die sich nicht alleine aus der Fallzahl, sondern auch aus anderen Parametern wie Zahl der Tests, Zahl der positiv Getesteten und Altersstruktur der Erkrankten errechnet.

Diese wird seit Kurzem zwar nicht mehr offiziell ausgewiesen, die Berechnungen dazu aber existieren intern noch und hier ist Wien mit der Zahl 91 eindeutig auf dem Weg Richtung orange. Schlusslicht ist da Kärnten (368,2) mit einem knapp noch schlechteren Wert als Salzburg (367,3).

Große Unterschiede bei Testpositivitätsrate

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Zahl der positiven Fälle unter den Getesteten. Hier gehen die Werte extrem auseinander. Im besonders testfleißigen Wien waren vergangene Woche gerade einmal 1,9 Prozent positiv. Dahinter folgten Vorarlberg mit 3,4 Prozent und Niederösterreich mit 6,6 Prozent.

Das ist kein Zufall, denn gerade in diesen drei Bundesländern ist man sichtlich erpicht, mit vielen Tests auch asymptotische Fälle herauszufischen. In den vergangenen Tagen machten Wien und Niederösterreich alleine rund 70 Prozent aller Testungen österreichweit aus.

In anderen Ländern gibt es eher erschreckende Positivraten. Den schlechtesten Wert weist Kärnten aus mit 31,1 Prozent, das heißt, fast jeder dritte Getestete ist CoV-infiziert. Das weist einerseits auf eine hohe Durchseuchung aktuell im südlichsten Bundesland hin, andererseits darauf, dass offenbar großteils Menschen mit Symptomen getestet werden. Salzburg mit gut 21 und Oberösterreich mit knapp 19 Prozent haben ebenfalls hohe Positivquoten.