Iran warnt UNO vor US-Militäreinsätzen am Golf

Der Iran hat in einem Schreiben an UNO-Generalsekretär Antonio Guterres vor gefährlichen militärischen Einsätzen der USA in der Golfregion gewarnt. „Die Militärabenteuer der USA am Persischen Golf und am Golf von Oman haben sich verschärft, besonders in den vergangenen Wochen“, hieß es in dem Schreiben, das auch an den Südafrikaner Jerry Matthews Matjila und den Tunesier Eschagh al-Habib gerichtet war, die Vorsitzenden im UNO-Sicherheitsrat im Dezember 2020 bzw. Jänner 2021.

So seien in den vergangenen Tagen „provokative Flüge von Langstreckenbombern“ durchgeführt worden. Solche „kriegstreibenden Maßnahmen“ könnten die Lage in der Region auf ein „alarmierendes Niveau“ bringen, heißt es in dem Schreiben der iranischen UNO-Mission weiter. Für die Folgen wären dann die USA verantwortlich.

USA befürchten iranischen Racheakt

Am 3. Jänner ist der erste Jahrestag der gezielten Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani im Irak durch US-Drohnen – und auf Befehl des US-Präsidenten Donald Trump. Die USA befürchten einen iranischen Racheakt und haben daher ihre militärische Präsenz am Persischen Golf verstärkt.

Auch die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) warnten die USA und Präsident Trump vor einer militärischen Provokation. „Das Weiße Haus sollte aus den Neujahrstagen keine Trauertage machen“, twitterte der einflussreiche IRGC-General und Kandidat für die Präsidentenwahl im Juni, Hussein Dehghan, heute.

Beobachterinnen und Beobachter in Teheran sind der Ansicht, dass der Iran sich zumindest bis zum Amtsantritt des neuen Präsidenten Joe Biden am 20. Jänner mit harschen Aktionen zurückhalten wird. Besonders der iranische Präsident Hassan Rouhani hofft, dass der Demokrat Biden sowohl zum Wiener Atomabkommen von 2015 zurückkehren als auch die Sanktionen aufheben wird. Besonders die von dem Republikaner Trump verhängten Wirtschaftssanktionen haben den Iran in die schwerste Wirtschaftskrise seiner jüngeren Geschichte gestürzt.