Polen: Untersuchungen zu möglicher Impfbevorzugung von Promis

Nach einer CoV-Impfaktion mit Prominenten droht der Medizinischen Universität in Warschau möglicherweise großer Ärger. Eine Kontrolle an der Uniklinik solle in den kommenden Tagen klären, ob es dort zu einem Regelverstoß gekommen sei, kündigte der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski heute an. Es sei absolut inakzeptabel, wenn CoV-Impfungen nicht nach den festgelegten Regeln, sondern nach „Kriterien der Privilegierung“ von Klinikleitern vergeben würden.

Sollte sich der Verdacht bestätigen, erwarte er personelle Konsequenzen, sagte Niedzielski weiter. Eine Sprecherin der Medizinischen Universität wollte der Agentur PAP zufolge nicht sagen, um welche Prominenten es sich genau handelte. In Polen sieht die erste Phase des Impfplans vor, dass medizinisches Personal und Rettungssanitäter geimpft werden sollen.

Gestern hatte die Warschauer Medizinische Universität bekanntgeben, von der Agentur für Materialreserven 450 zusätzliche Impfdosen erhalten zu haben. Da diese bis Ende des Jahres 2020 hätten genutzt werden müssen, habe man sich entschieden, 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses und 150 Angehörige von Mitarbeitern sowie „Patienten des Krankenhauses und seiner Niederlassungen“ zu impfen, „darunter auch bekannte Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur (18 Personen)“. Diese Promis hätten eingewilligt, später als Botschafter einer Impfkampagne zu fungieren.