China sieht Verhältnis zu USA an „Wegscheide“

Der chinesische Außenminister Wang Yi sieht die Beziehungen zwischen der Volksrepublik und den USA an einer „neuen Wegscheide“. Nach einer Phase „beispielloser Schwierigkeiten“ könnten sie nun auf den richtigen Weg zurückkehren, sagte er heute in einem Interview der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua und anderen Staatsmedien.

Die jüngste US-Politik gegenüber China habe die Interessen beider Länder verletzt und der Welt enorme Gefahren gebracht. Jetzt aber hätten beide Seiten die Möglichkeit, eine neue Runde des Dialogs zu beginnen.

Das Verhältnis zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hat sich in der Amtszeit des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump stark verschlechtert. So lieferten sich die beiden Staaten in den vergangenen Jahren einen heftigen Handelsstreit. Zudem kritisierte Trump China vehement wegen dessen Umgangs mit dem Coronavirus.

Am 20. Jänner wird Trumps Amtsnachfolger, der Demokrat Joe Biden, vereidigt. Allerdings hat auch Biden China bereits wegen Missbrauchs unter anderem in Handelsfragen kritisiert.

Außenminister Wang nannte weder Trump noch Biden namentlich. Er forderte jedoch die USA auf, das von China gewählte Gesellschaftssystem und seinen Weg der Entwicklung zu respektieren. Die Konflikte zwischen den beiden Staaten könnten gelöst werden, wenn die Regierung in Washington ihre Lektionen lerne, sagte Wang.