Nach illegalem Rave: Spanien verschärft Maßnahmen

Mehrere spanische Regionen haben unter dem Eindruck einer illegalen Massenparty bei Barcelona die Verschärfung von Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus angekündigt. „Zunehmende Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Gesundheitsempfehlungen lässt eine Verschlechterung der Lage befürchten. Ein Beispiel dafür ist das illegale Rave“, berichtete der Fernsehsender RTVE heute.

Polizisten nehmen Teilnehmer eines Raves fest
Reuters/Marti Segura Ramoneda

Kritik gab es auch am späten Eingreifen der Polizei, die die Massenparty in einem Industriegebiet der Kleinstadt Llinars del Valles bei Barcelona tags zuvor erst nach knapp 40 Stunden beendet hatte. Die Betreiber von Diskotheken, die seit Monaten geschlossen sind, rauften sich vor Verzweiflung die Haare, schrieb die Zeitung „La Vanguardia“.

Zwei Festnahmen

Zwei Personen seien festgenommen worden, gegen fünf werde ermittelt und von 214 seien die Personalien aufgenommen worden, schrieb „La Vanguardia“. Die möglichen Bußgelder für Verstöße gegen Coronavirus-Maßnahmen reichen in Spanien von 1.500 Euro bei leichten Fällen bis zu maximal 600.000 Euro bei schweren Zuwiderhandlungen. Derart hohe Bußgelder sind bisher aber nicht bekanntgeworden.

Angesichts steigender Infektionszahlen und den befürchteten Folgen der Feiertage kündigte die Regionalregierung Madrids ab kommender Woche die Abriegelung von 18 Gesundheitsbezirken und fünf umliegenden Gemeinden an. Die betroffenen Bewohner dürfen ihr Wohnumfeld dann nur noch aus wichtigen Gründen verlassen, etwa um zur Arbeit oder zum Arzt zu gehen. Zugleich forderte der regionale Gesundheitsminister Enrique Ruiz Escudero die Behörden auf, die Einhaltung der Maßnahmen strenger zu überwachen.