Iran setzt unter Südkoreas Flagge fahrenden Tanker fest

Der Iran hat einen unter südkoreanischer Flagge fahrenden Tanker im Persischen Golf festgesetzt. Das Schiff „Hankuk Chemi“ habe mit seiner Ethanolladung die Gewässer im Persischen Golf verschmutzt und sei daher von der Küstenwache in die Hafenstadt Bandar Abbas geleitet worden, teilten die Revolutionsgarden heute nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur ISNA mit. Die Besatzung des Tankers sei festgenommen worden.

Bei dem Schiff handelt es sich laut Daten des Internetdienstes Marinetraffic um den Tanker „Hankuk Chemi“. Dieser befand sich auf dem Weg von Saudi-Arabien in das Emirat Fujaira, nahm dann aber Kurs auf iranische Gewässer, wo er sich aktuell noch befindet. Auch die Beobachtungsstelle United Kingdom Maritime Trade Operations (UKMTO) meldete, es habe in der Straße von Hormus eine „Interaktion“ zwischen einem Handelsschiff und iranischen Behörden gegeben.

Laut dem iranischen Außenministerium hatte die Festsetzung des Tankers lediglich einen technischen und keinen politischen Hintergrund. „Sich Sorgen um die Verschmutzung seiner Gewässer zu machen und diesbezüglich im Rahmen internationaler Vorschriften zu handeln ist für jedes Land normal und legitim“, sagte Außenamtssprecher Said Khatibsadeh laut der Nachrichtenagentur Tasnim.

Seoul mobilisiert Anti-Piraterie-Einheit

Südkoreas Außenministerium bestätigte in Seoul, dass der Tanker „Hankuk Chemi“ auf Ersuchen der iranischen Behörden in die Gewässer des Iran fahre. Das Ministerium rief Teheran dazu auf, das Schiff sofort freizugeben.

Südkorea schickte als Reaktion zudem eine Anti-Piraterie-Marineeinheit in Richtung Persischer Golf. Die Cheonghae-Einheit mit dem Zerstörer „Choi Young“ sei zum Ort des Vorfalls unterwegs, teilte das Außenministerium mit. Es treffe „Sicherheitsmaßnahmen für unsere Schiffe, die sich in dem umliegenden Meeresgebiet befinden“.

Die USA setzten unterdessen auch ein Zeichen: Der Flugzeugträger „USS Nimitz“ bleibe vorerst in der Golf-Region, hieß es. Zur Begründung verwies der kommissarische US-Verteidigungsminister Christopher Miller in Washington auf neue „Drohungen“ aus dem Iran.