Ungarn: Regierung gegen Black-Lives-Matter-Skulptur

Das Projekt der Empörung ist nur rund einen Meter hoch und soll in der ungarischen Hauptstadt Budapest nur für zwei Wochen ausgestellt werden – bei Vertretern der rechtspopulistischen Regierung von Viktor Orban lässt eine regenbogenfarbene und kniende Freiheitsstatue derzeit dennoch die Wochen hochgehen.

Die vom Künstler Peter Szalay im 3-D-Druckverfahren hergestellte Skulptur ist Teil eines Kunstprojekts, mit dem die Verantwortlichen des neunten Budapester Stadtbezirks ein Zeichen für die Black-Lives-Matter-Bewegung setzen wollten. Es handle sich um eine wichtige antirassistische, gegen Gewalt und Polizeibrutalität gerichtete Bewegung, wie die regierungskritische Bürgermeisterin des Bezirks, Krsiztina Baranyi, dazu laut „Guardian“ sagte. Und die Sache, für die Black Lives Matter kämpft, sei „in Ungarn genauso wichtig wie überall sonst, nicht nur in den Vereinigten Staaten“.

Ganz im Gegensatz zu der proeuropäischen Stadtteilchefin läuft etwa Orbans Stabschef Gergely Gulyas gegen Black Lives Matter Sturm und wirft laut „Guardian“ auch den Initiatoren der Budapester Kunstaktion offen Rassismus vor. Noch weiter gingen offenbar einige Kommentare des öffentlich-rechtlichen Senders Magyar Radio es Televizio, welche bereits mit dem Abriss der Skulptur drohten, sollte diese wie geplant in Budapest aufgestellt werden.