Ende der Weihnachtsferien bringt wieder Fernunterricht

Mit dem Ende der Weihnachtsferien beginnt morgen plangemäß wieder der Unterricht an den heimischen Schulen. Abgesehen von den Sonderschulen ist es für die Kinder und Jugendlichen allerdings keine Rückkehr in die Klassenzimmer, sondern in den Fernunterricht. Frühestens am 18. Jänner soll dann der Präsenzunterricht wieder für alle 1,13 Mio. Schülerinnen und Schüler starten, falls die Infektionszahlen das zulassen. Über den tatsächlichen Termin wird erst entschieden.

Wann der Präsenzunterricht wieder beginnt, wird von ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann per Verordnung festgelegt. In den kommenden Tagen stünden dazu noch politische Entscheidungen an, erklärte dazu jüngst Generalsekretär Martin Netzer. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hatte Anfang der Woche auf Gespräche in den Folgetagen verwiesen, ÖVP-Klubchef August Wöginger indes bereits seine Präferenz für geschlossene Schulen bis zum Ende des Lockdowns am 24. Jänner gezeigt.

„Wir hoffen, dass ein ‚normaler‘ Schulstart im Präsenzunterricht so rasch wie möglich stattfinden kann, aber die Gesundheit hat Vorrang“, erklärten heute Niederösterreichs Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Bildungsdirektor Johann Heuras in einer Aussendung. Wann ein regulärer Unterricht an Ort und Stelle möglich sein wird, werde „sich aber erst in den nächsten Tagen herausstellen“.

Elternverein für Rückkehr am 18. Jänner

Wie bereits in vergangenen Fernunterricht-Phasen wird für unter 14-Jährige bei Bedarf wieder Betreuung an den Schulen angeboten. Zuletzt (30.11. bis 4.12.) hatten laut Bildungsministerium knapp 18 Prozent der unter 14-Jährigen dieses Angebot genutzt, an Volksschulen waren es 27 Prozent. Lediglich an den Sonderschulen wird bereits ab 7. Jänner wieder Unterricht im Klassenzimmer stattfinden, da ein Umstellen auf Fernunterricht teilweise aufgrund der Einschränkungen der Schülerinnen und Schüler nur schwer möglich ist.

Der Dachverband der Elternvereine an öffentlichen Pflichtschulen betonte in einer Aussendung erneut, dass er „wie angekündigt“ eine Rückkehr der Schüler am 18. Jänner erwartet. „Der Dachverband trat immer und tritt weiterhin für geregelten und kontinuierlichen Präsenzunterricht ein.“ Um diesen zu ermöglichen, fordert der Dachverband, dass Lehrern, die sich freiwillig impfen lassen wollen, der Impfstoff vorrangig zur Verfügung gestellt werden soll.

Immerhin seien diese zweifellos systemrelevantes Personal. Außerdem soll es wöchentliche Testungen der Schülerinnen und Schüler geben, Voraussetzung sei allerdings eine ausdrückliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten.

Opposition pocht auf mehr Planbarkeit

Auch NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre erwartet regulären Unterricht ab 18. Jänner. Sie pocht dabei auf entsprechende Tests und ein umfassendes Sicherheitskonzept, das bis dahin ausgearbeitet und endlich umgesetzt werden müsse. Auch SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid hatte sich zuletzt für diesen Starttermin ausgesprochen und einmal mehr eine Teststrategie für Schulen und ein weitreichendes Sicherheitskonzept eingefordert.

Sie plädiert u. a. für regelmäßiges Testen von Pädagogen in Schulen und Kindergärten, mobile Teams für die Bildungseinrichtungen und Fast Lanes in den Laboren sowie Antigentests für alle Schüler. Von einer Umsetzung der Teststrategie sei das Bildungsministerium jedoch noch immer weit entfernt, die Ferienzeit und der dritte Lockdown „wurden wieder einmal verschlafen“, so ihr Vorwurf. Auch die Frage, ob es für Pädagoginnen und Pädagogen eine Testverpflichtung und weitere Tests nach den Massentests geben soll, sei noch immer offen. Die FPÖ hat zuletzt ebenfalls auf eine Rückkehr in den Präsenzunterricht ab dem 18. Jänner gepocht.