Überraschender Stellenabbau auf US-Arbeitsmarkt

Zum Ende der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump streichen die Arbeitgeber in der Coronavirus-Krise wieder kräftig Stellen. Im Dezember gingen überraschend 140.000 Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft verloren, wie die Regierung heute mitteilte.

Das war der erste Jobabbau binnen acht Monaten. Noch im November waren 336.000 Stellen geschaffen worden. Ökonomen bringen diesen Einbruch auch mit den politischen Entwicklungen in Washington in Verbindung.

Die lange Hängepartie um neue Konjunkturhilfen und das Taktieren Trumps in dieser Frage hätten vorübergehend Sorgen ausgelöst, ob sich der US-Kongress noch vor Jahresende 2020 auf ein neues Konjunkturpaket einigen könnte.

Firmen setzen Rotstift bei Personal an

„Dies hat den Jobaufbau im Dezember signifikant ins Minus gedreht“, so LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert. Hinzu kam, dass die Zahl der Neuinfizierten in den USA zuletzt wieder drastisch gestiegen war, was den Arbeitsmarkt stark belastete. Unter dem Eindruck der zweiten Coronavirus-Welle, die zu Beschränkungen in der Gastronomie und anderen Servicebereichen führte, setzten viele Firmen den Rotstift beim Personal an.

Der schwächelnde Arbeitsmarkt ist eine der größten Herausforderungen für die Notenbank Fed und auch für den künftigen US-Präsidenten Joe Biden, der am 20. Jänner ins Weiße Haus einzieht. Der scheidende Staatschef Trump war einst mit dem Anspruch ins Amt gestartet, „der größte jobproduzierende“ US-Präsident zu sein, den „Gott je geschaffen“ habe.

Die Bilanz des Republikaners, dem in den letzten Tagen seiner Regierungszeit womöglich noch ein zweites Amtsenthebungsverfahren droht, fällt nun eher ernüchternd aus. Die Arbeitslosenrate liegt bei 6,7 Prozent. Und in der Krise gingen in den USA mehr als 22 Millionen Jobs verloren, von denen bisher erst rund die Hälfte zurückgewonnen wurde.