Auch Amazon schaltet Onlinedienst Parler ab

Der US-Onlineriese Amazon hat das umstrittene Onlinenetzwerk Parler abgeschaltet. Amazon löschte den insbesondere von Rechtsradikalen genutzten Dienst in der Nacht auf heute aus seinem Cloud-Hosting-Angebot. Damit wird Parler zumindest vorübergehend offline sein, bis das Netzwerk einen neuen technischen Anbieter gefunden hat, schrieb der Gründer von Parler, John Matz.

Bereits von Google und Apple aus Stores verbannt

Nach dem gewaltsamen Sturm auf das US-Kapitol hatten bereits die Tech-Giganten Google und Apple Parler aus ihren App-Stores verbannt. Der Dienst war zuletzt insbesondere von Rechtsradikalen genutzt worden, die zuvor von anderen Onlineplattformen ausgeschlossen worden waren.

In einem Brief an Parler schrieb Amazon, dass das Netzwerk nicht schnell genug gegen gewalttätige Inhalte auf der Plattform vorgegangen sei. „Wir haben eine stetige Zunahme dieser gewalttätigen Inhalte auf Ihrer Website gesehen, die alle unsere Nutzungsbedingungen verletzen“, hieß es in dem Schreiben. Angesichts der Ausschreitungen im US-Kapitol am Mittwoch bestehe ein „ernsthaftes Risiko, dass diese Art von Inhalten weiter zur Gewalt anstacheln wird.“

Laut Parler-Gründer Matz könnte Parler nun „bis zu einer Woche“ nicht verfügbar sein, bis ein anderer Cloud-Anbieter gefunden ist. „Wir werden unser Bestes tun, um sofort zu einem neuen Anbieter zu wechseln“, schrieb Matz auf seinem Profil.