Korruption: Bergbaukönig und Milliardär Steinmetz vor Gericht

In Genf in der Schweiz hat heute der Prozess gegen den französisch-israelischen Milliardär und Bergbaumagnaten Beny Steinmetz begonnen. Der 64-Jährige wurde mit dem Abbau von Eisenvorkommen in Guinea reich. Die Schürfrechte soll er sich durch Bestechung fremder Amtsträger und Urkundenfälschung gesichert haben.

Sieben Jahre nach Eröffnung des Verfahrens durch die Genfer Staatsanwaltschaft muss sich Steinmetz nun für die ihm vorgeworfenen Taten verantworten. Er bestreitet die Vorwürfe. Sein Anwalt Marc Bonnant will auf Freispruch plädieren.

Bergbaukönig Beny Steinmetz
APA/AFP/Fabrice Coffrini

Steinmetz soll „Korruptionspakt“ geschlossen haben

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Geschäftsmann vor, 2005 einen „Korruptionspakt“ mit dem damaligen guineischen Präsidenten Lansana Conte und dessen vierter Ehefrau geschlossen zu haben.

Steinmetz soll der Frau, die heute in den Vereinigten Staaten lebt, zwischen 2006 und 2012 zehn Millionen Dollar Bestechungsgelder gezahlt haben, unter anderem über Schweizer Bankkonten. Im Gegenzug soll die Beny Steinmetz Group Resources (BSGR) Konzessionen erhalten haben, um die Eisenvorkommen der Simandou-Mine zu nutzen. Die Bestechung soll auch zum Ziel gehabt haben, den Konkurrenten Rio Tinto auszubooten.

Auch Verschleierungsvorwürfe Teil der Anklage

Die Genfer Staatsanwaltschaft wirft Steinmetz weiter vor, zur Verschleierung dieser korrupten Machenschaften undurchsichtige Firmenkonstrukte geschaffen zu haben. Viele davon wurden laut der entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisation (NGO) Public Eye von Genf aus über die Beratungsfirma Onyx Financial Advisors gesteuert, deren Ex-Direktorin ebenfalls auf der Anklagebank sitzt.

Auch ein weiterer französischer Unternehmer muss sich wegen Korruption verantworten.