Corona Impfung am Tauernklinikum Zell am See
picturedesk.com/Franz Neumayr
Phase eins

So planen die Länder die Impfungen

Langsam nimmt die CoV-Impfaktion auch in Österreich Fahrt auf: Nach der Bestätigung der Verantwortlichkeiten in der Vorwoche – der Bund ist für den Impfstoff zuständig, die Länder organisieren die Impfungen – stehen nun zumindest die nächsten konkreten Schritte und Termine.

Österreichweit wurden laut Gesundheitsministerium bisher rund 53.000 Menschen geimpft. Und Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zeigte sich am Dienstag zuversichtlich, die Länder würden die erste Runde der Impfung in allen Alters- und Pflegeheimen bis Ende Jänner abschließen. Sie sind als Erstes dran, dann geht es – idealerweise – nach Altersgruppen und Stufen der Gefährdung weiter. Die Reihenfolge, in der geimpft wird, gilt österreichweit und wurde vom Gesundheitsministerium festgelegt. Pflege- und Gesundheitspersonal wird etwa ebenfalls priorisiert. Die Impfungen sind in allen Fällen freiwillig.

Die Stadt Wien, die bei den Pflegeheimen schon vergleichsweise weit mit den Impfungen ist, kündigte an, von Freitag bis Montag eine große Impfaktion zu machen. Dabei sollen in 14 Impfstraßen in der Messe Wien niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und Ordinationshilfen geimpft werden – mehr dazu in wien.ORF.at. Begonnen hat bereits das Impfen der Belegschaft in den Wiener Spitälern. Allein im AKH werden pro Tag bis zu 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft – mehr dazu in wien.ORF.at.

Vorbehalt bei Schätzungen

Alle Zahlenschätzungen, auch jene der Behörden, sind vorläufig. Sie hängen von der Menge des verfügbaren Serums, der Impfbereitschaft und dem nötigen Personal ab.

Kärntner Regierung sieht Umdenken

Auch in Kärnten beginnen am Wochenende die Impfungen außerhalb von Pflegeheimen und Covid-19-Stationen. In acht Servicestellen der Gesundheitskasse können sich über 80-Jährige impfen lassen. Die Landesregierung sieht ein Umdenken der Bevölkerung und eine größere Bereitschaft, zur Impfung zu gehen. Bis Ende März sollen 40.000 Menschen im südlichen Bundesland geimpft sein, so die Landesregierung – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

So plant Österreich die Impfungen

Stand Dienstagabend wurden laut Gesundheitsministerium 53.000 Menschen in Österreich gegen das Coronavirus geimpft. Allerdings zeigt sich immer klarer, dass es mit den Impfungen nicht so schnell gehen wird, wie von vielen erhofft und von manchen angekündigt.

Eigenes Vormerksystem im Burgenland

Auch die burgenländische Landesregierung präsentierte am Dienstag ihre Impfstrategie. Vorgesehen ist – entsprechend der Vorgabe des Gesundheitsministeriums – die rasche Impfung von Hochrisikogruppen und von Mitarbeitern im Gesundheitsbereich. Geplant ist ein eigenes Vormerksystem, bei dem sich alle zur Impfung anmelden sollen. Dieses soll nächste Woche präsentiert werden – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Anmeldung in Oberösterreich ab Freitag

In Oberösterreich wird am Freitag die Anmeldung über 80-Jähriger starten – online und telefonisch. 48.000 durchgeführte Impfungen ist das Ziel bis Ende Jänner aus derzeitiger Sicht. In jedem Bezirk wird es mindestens einen Impfstandort geben, der jeweils von den Behörden festgelegt wird.

Salzburg weitet Anfang Februar aus

Anfang Februar will auch Salzburg beginnen, über 80-Jährige, die zu Hause leben, zu impfen. Derzeit läuft die Impfung von Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern sowie von besonders exponiertem Gesundheitspersonal. Bis Ende März will Salzburg damit alle zu Impfung bereiten Personen der Priorität eins (über 80-Jährige, spezifisches Gesundheitspersonal) durchgeimpft haben. Das sind rund 30.000 Personen – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Corona Impfung in Wien
Reuters/Lisi Niesner
Die Impfung des Spitalspersonals läuft mittlerweile österreichweit

So wie in allen anderen Bundesländern läuft auch in Niederösterreich, der Steiermark und Tirol derzeit die Impfung in den Alters- und Pflegeheimen sowie für besonders exponiertes Gesundheitspersonal. In Niederösterreich soll die Zahl der verabreichten Impfdosen gegen das Coronavirus bis Ende Jänner die 60.000er-Marke erreichen – mehr dazu in noe.ORF.at.

Andrang in Steiermark

Die Steiermark hat mit 26.000 Impfdosen die meisten von allen Bundesländern bisher abgerufen. In der Steiermark melden offenbar zahlreiche Gruppen ihren Bedarf für eine frühzeitige Impfung an. Der Impfkoordinator des Landes, Michael Koren, sagte aber, man könne nur anbieten, was absehbar vorhanden sein wird. Es sei eine Frage der Seriosität, ob man jetzt eine Impfung beispielsweise für die über 80-Jährigen anbietet, obwohl man nur einen kleinen Bruchteil der nötigen Impfungen für die gesamte Zielgruppe zur Verfügung hat.

Es dürfe nicht sein, dass jene, die dann als Erstes anrufen und durchkommen, die Impfung bekommen, und andere wochenlang auf Wartelisten stehen. Derzeit kann Koren noch nicht sagen, wann die zu Hause lebenden über 80-Jährigen geimpft werden können. Das hänge davon ab, wie viele Impfdosen und von welchen Herstellern in den kommenden Wochen noch zu Verfügung stehen, so Koren – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Anmeldung ab Montag in Vorarlberg

Auch in Vorarlberg laufen derzeit noch die Impfungen in den Pflegeheimen, seit Freitag wird auch Krankenhauspersonal geimpft. Am Wochenende gab es zudem Impfungen für niedergelassene Ärzte und deren Personal. Am Montag startet eine eigene Onlineplattform, um sich für eine Impfung vormerken zu lassen – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Eintragung in E-Impfpass geregelt

Zuletzt noch wichtige offene Fragen sind mittlerweile geklärt: die Registrierung geimpfter Personen und die Kosten für die E-Impfpass-Software sowie das Entgelt für Ärzte, die impfen. Der Bund werde die Kosten für die E-Impfpass-Software, die Ärztinnen und Ärzte in ihren Praxen installieren müssen, tragen. Und ist diese nicht vorhanden – derzeit gibt es nur ganz wenige Ordinationen mit der Software –, dann kann die Registrierung auch via E-Card-System vorgenommen werden.

Die Aufzeichnung aller Impfungen ist entscheidend, um einen österreichweiten Überblick zu bewahren und somit zu wissen, wie weit die Bevölkerung vor der Pandemie bereits geschützt ist. Fixiert ist auch, dass Ärzte 25 Euro pro Impfung erhalten. Sind sie etwa in einem Pflegeheim im Impfeinsatz, gibt es ein fixes Stundenhonorar von 150 Euro.

Apotheker warnen vor Vakzin via Internet

Die Apothekerkammer warnte unterdessen am Dienstag davor, auf Onlineangebote von CoV-Impstoff einzugehen. Das seien ausnahmslos Fälschungen – allein schon, weil der erste zugelassene Impfstoff bei minus 70 Grad gelagert werden müsse und die Kühlkette bei einer Bestellung im Web unterbrochen würde.