YouTube sperrt Trump-Kanal für mindestens eine Woche

Rund eine Woche nach der Erstürmung des US-Kapitols ergreift nun auch YouTube als letzte große Internetplattform schärfere Maßnahmen gegen das Konto des amtierenden Präsidenten Donald Trump. Angesichts von „Bedenken ob des anhaltenden Gewaltpotenzials“ seien neue Inhalte auf Trumps Kanal entfernt worden, teilte die Videoplattform von Google gestern Abend (Ortszeit) mit.

Nun dürften mindestens sieben Tage lang keine Videos mehr dort hochgeladen werden – ältere Videos blieben aber verfügbar. Zudem sei die Kommentarfunktion auf unbestimmte Zeit deaktiviert worden. Zuvor hatten unter anderem Twitter und Facebook die jeweiligen Konten des abgewählten Präsidenten dauerhaft gesperrt.

Dauerhafte Sperrung nach drittem Verstoß möglich

Nach Angaben des Senders CNN lehnte YouTube es ab, weitere Details zum entfernten Videomaterial zu nennen. Nach der einwöchigen Sperre für neue Clips wolle man die Entscheidung aber noch einmal überdenken. US-Aktivisten hatten YouTube zuvor laut einem Bericht der Zeitung „USA Today“ mit einem landesweiten Boykott gedroht, sollte die Plattform nicht Trumps Konto mit rund 2,77 Millionen Abonnenten entfernen.

Die Richtlinien von YouTube sehen vor, dass nach dem ersten Verstoß ein Konto für eine Woche ausgesetzt werden kann, nach dem zweiten für zwei Wochen. Nach einem dritten Verstoß droht eine dauerhafte Sperrung des Kanals.

Schwimmolympiasieger offenbar bei Ausschreitungen

An der Erstürmung des US-Kapitols nahm offenbar auch ein Schwimmolympiasieger teil. Wie US-Medien gestern berichteten, wurde der 38-jährige Klete Keller in Videoaufnahmen der Ausschreitungen am Sitz des US-Kongresses identifiziert. Keller hatte in den Jahren 2004 und 2008 in der 4x200-Meter-Freistil-Staffel zusammen mit dem Rekordolympiasieger Michael Phelps die Goldmedaille gewonnen. Zudem holte er 2000 und 2004 Bronze über 400 Meter.

Laut „New York Times“ und SwimSwam, einer aus Nachrichten aus dem Schwimmsport spezialisierten Website, ist Keller in den Aufnahmen dabei zu sehen, wie er in einer Jacke des Olympiateams im Kapitol herumgeht. Laut dem Bericht wurde Keller von einer ganzen Reihe von Menschen aus dem Schwimmsport identifiziert. In keiner der Aufnahmen sei aber zu sehen, dass sich Keller an Gewaltakten beteiligt habe, schrieb die „New York Times“.