Iran startet Seemanöver im Persischen Golf

Der Iran hat heute ein großangelegtes Seemanöver im Persischen Golf und Golf von Oman gestartet. Laut dem staatlichen Sender IRIB wurde dabei unter anderem ein neues Raketenschiff präsentiert.

Dieses soll im Golf für mehr Sicherheit gegen potenzielle militärische Bedrohungen seitens der USA sorgen. Es gab in den letzten Wochen Spekulationen im Iran, dass der scheidende US-Präsident Donald Trump noch einen militärischen Konflikt mit dem Iran provozieren könnte.

„Trump wollte das iranische Establishment stürzen, erlebte jedoch am Ende seinen eigenen schmachvollen Abstieg“, sagte Präsident Hassan Rouhani heute. Trumps Abgang reflektiere nicht nur das Ende eines „halbstarken rassistischen Tyrannen“, sondern auch das endgültige Scheitern seiner Politik des maximalen Drucks auf den Iran, so der Präsident laut Nachrichtenagentur IRNA.

Hoffnung liegt auf Biden

Trump war 2018 nicht nur aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 ausgestiegen, sondern seine Regierung verhängte auch drakonische Sanktionen gegen den Iran. Diese führten in den vergangenen zwei Jahren zu einer akuten Wirtschaftskrise im ölreichen „Gottesstaat“. Rouhani hofft, dass Trumps Nachfolger Joe Biden sowohl zum Atomdeal zurückkehren als auch die Sanktionen aufheben wird. Im Juni steht im Iran eine Präsidentenwahl an.

Die iranischen Manöver sind laut der Führung in Teheran keine Bedrohung für die Länder in der Region, sondern dienten der Verteidigung des Landes gegen eventuelle Angriffe. Der Westen und vor allem die arabischen Golfstaaten sehen das anders. Für sie ist das iranische Militär- und insbesondere Raketenprogramm eine Gefahr für die Golfregion, wo rund 40 Prozent der weltweiten Rohöltransporte abgewickelt werden.