Verurteilter rumänischer Ex-Europa-Abgeordneter geflohen

Der frühere rumänische EU-Abgeordnete Marian Zlotea hat vor seiner Verurteilung wegen Korruption Rumänien verlassen, wie er heute auf Facebook mitteilte. Er sei unschuldig und der Prozess sei nicht korrekt verlaufen, erklärte er. Hintergrund seien politische Motive.

Er wolle das Urteil beim Europäischen Menschenrechtsgerichtshof (EGMR) in Straßburg anfechten, schrieb Zlotea. Außerdem wolle er im Ausland politisches Asyl beantragen. Um welches Land es sich dabei handelt und wo er sich aufhält, schrieb er nicht.

Hafturteil rechtskräftig

Zlotea war in Bukarest in Abwesenheit rechtskräftig zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Appellationsgericht befand den 49-Jährigen unter anderem der Annahme von Bestechungsgeld und der Gründung einer organisierten kriminellen Organisation für schuldig. In einer unteren Instanz war der Politiker noch mit zwei Jahren Freiheitsentzug auf Bewährung davongekommen.

Zlotea habe als Präsident des Amtes für Veterinärschutz und Lebensmittelsicherheit (ANSVSA) in den Jahren 2009/2010 seine Untergebenen gezwungen, seiner Partei Geld zu spenden, um ihre Arbeitsplätze behalten zu dürfen. Er saß von 2007 bis 2009 für die inzwischen aufgelöste bürgerliche Partei PDL im EU-Parlament. Rumänien ist seit 2007 Mitglied der EU.