Johnson für internationalen Ansatz gegen Pandemie

Der britische Premierminister Boris Johnson will die G-7-Präsidentschaft seines Landes für einen internationalen Ansatz gegen das Coronavirus nutzen. „Die Pandemie hat das internationale System in vielerlei Hinsicht völlig unvorbereitet getroffen, und wir müssen zusammenarbeiten, um uns auf künftige Pandemien vorzubereiten“, sagte Johnson gestern in einem Parlamentsausschuss. So habe es keine weltweite Einigkeit bei Grenzschließungen und Quarantänemaßnahmen gegeben.

Auch bei Fragen nach Impfstoffen, Ausgangsbeschränkungen und dem Einsatz von Schutzkleidung seien die Reaktionen sehr unterschiedlich ausgefallen. „Das globale System hat grundsätzlich bei aktuellen Anforderungen versagt“, sagte Johnson.

Besorgt über neue Virusvariante aus Brasilien

Er wolle etwa die Möglichkeit eines internationalen Vertrags über Pandemien prüfen. Dazu wolle er die G-7, die Gruppe aus sieben führenden Wirtschaftsmächten, zu einer „D-10“ der zehn größten Demokratien ausbauen. Neben den G-7-Mitgliedern Großbritannien, Deutschland, USA, Frankreich, Japan, Italien und Kanada seien das Indien, Australien und Südkorea.

Johnson zeigte sich zudem besorgt über eine neue Virusvariante aus Brasilien. Seine Regierung unternehme Schritte, um sie aus Großbritannien herauszuhalten, sagte er vor einem Parlamentsausschuss. Japans Gesundheitsministerium berichtete am Wochenende von einem Nachweis des Virus bei vier Reisenden aus Brasilien. Unter den Mutationen soll eine sein, die auch bei den ansteckenderen Varianten aus Großbritannien und Südafrika gefunden wird.