Der Magier und Dompteur Siegfried Fischbacher
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1939–2021

Magier und Dompteur Siegfried tot

„Siegfried & Roy“-Magier und Tigerdompteur Siegfried Fischbacher ist tot. Er sei am Mittwochabend gestorben, berichtete die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf Fischbachers Schwester, die in München lebende Nonne Schwester Dolore. „Er ist sanft und friedlich eingeschlafen“, sagte sie dem Blatt.

„Er war zu Hause in Las Vegas“, sagte Fischbachers Schwester der dpa. Sie habe ihn noch angerufen. „Ich konnte mit ihm noch beten und ihm sagen, dass ich mit meinen Herzensgedanken immer bei ihm bin.“ Nach dem Gespräch habe er sich hingelegt und sei dann eingeschlafen. Er litt laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung an Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium. Gemeinsam mit seinem im Frühjahr 2020 verstorbenen Kollegen und Partner Roy Horn hatte der 81-Jährige mit Tiger- und Löwendressuren Weltruhm erlangt. Eine Operation zur Entfernung des Tumors bei Siegfried habe zwölf Stunden gedauert, berichtete die „Bild“. Der Krebs habe jedoch bereits gestreut.

Siegfried verbrachte seinen Lebensabend auf seinem Anwesen „Little Bavaria“ in Las Vegas, wo er täglich einen Priester empfing und von zwei Hospizschwestern versorgt wurde, so die Zeitung weiter. Der am 13. Juni 1939 in Rosenheim geborene Entertainer hatte schon als Bub Zaubertricks gelernt. Später unterhielt er Passagiere auf der „TS Bremen“ mit magischen Tricks. Dort traf er 1957 auf den Tierliebhaber Horn, der exotische Tiere auf die Bühne brachte. Mit der Kombination von Zauber- und Tiertricks arbeitete sich das Duo nach oben.

Siegfried Und Roy am Walk of Fame in Hollywood
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Siegfried und Roy vor der Jahrtausendwende auf dem Hollywood Walk of Fame mit ihrem Stern

Erster Ruhm mit Auftritt vor Rainier und Gracia Patricia

Nach einer Galavorstellung beim Fürstenpaar Rainier und Gracia Patricia 1966 in Monaco wurde das Duo international berühmt. 1967 kamen die beiden nach Las Vegas, gut zwei Jahrzehnte später handelten die „Meister der Illusion“ mit dem Mirage-Hotel in der Casinostadt einen Millionendeal aus. Mit spektakulären Illusionen, extravaganten Kostümen und exotischen Tieren, darunter die seltenen weißen Tiger, begeisterten die deutschen Entertainer Fans aus aller Welt.

Werbebild von „Siegfried Und Roy“
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Siegfried und Roy auf einem ihrer Werbefotos

Fischbacher erinnerte an die Anfänge in der Casinostadt, wie die Zeitung „Review Journal“ zu seinem 79. Geburtstag berichtete. Man hätte ihnen zu Beginn geraten, ihre „zu deutschen“ Namen zu ändern, um überhaupt eine Karrierechance zu haben. Doch auch ohne Namensänderung ging ihr „American Dream“ in Erfüllung.

Magier Siegfried gestorben

„Siegfried & Roy“-Magier und Tigerdompteur Siegfried Fischbacher ist tot. Acht Monate nach dem Tod seines Partners Roy Horn in Folge einer CoV-Erkrankung ist Siegfried Fischbacher im Alter von 81 Jahren seinem Krebsleiden erlegen.

Von weißem Tiger angefallen

Das Magierduo zog sich nach einem dramatischen Unfall im Oktober 2003 aus dem Showgeschäft zurück, bei dem Horn während einer Vorstellung von einem weißen Tiger im Genick gepackt und schwer verletzt worden war. Mit einer dreistündigen Notoperation retteten die Ärzte dem Dompteur damals das Leben. Horn betonte nach dem Unfall immer wieder, dass der Angriff nicht die Schuld des weißen Sibirischen Tigers Mantecore gewesen sei. Nach dem Unfall traten Siegfried und Roy nur noch einmal im Jahr 2009 öffentlich auf.

Anzeigetafel verkündet den Tod von Roy Horn
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Eine Anzeige vor dem New York-New York Hotel & Casino am Las Vegas Strip gedenkt Roy Horns

Horn starb letztes Jahr in einem Krankenhaus in Las Vegas an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Er wurde 75 Jahre alt. „Heute hat die Welt einen der Großen der Magie verloren, aber ich habe meinen besten Freund verloren“, sagte Fischbacher damals in einer Mitteilung. „Schon bei unser ersten Begegnung wusste ich, dass Roy und ich zusammen die Welt verändern würden. Es hätte keinen Siegfried ohne Roy und keinen Roy ohne Siegfried gegeben.“ Schon als Kind im Nachkriegsdeutschland hatte Horn seine Liebe zu exotischen Tiere entdeckt, darunter ein Gepard namens Chico im Bremer Zoo.