Ärztekammer: Regierung soll mehr Impfstoffe beschaffen

Die Österreichische Ärztekammer (ÖAK) hat heute einen Appell an die Regierung gerichtet, weiteren Impfstoff zu beschaffen, damit die Durchimpfung der Bevölkerung schneller vorangehe. „Der Impfprozess hat schleppend begonnen und muss an Tempo zulegen“, appellierte ÖAK-Präsident Thomas Szekeres an die Verantwortlichen. „Die Nachfrage ist nun sehr hoch – aber es fehlt der Impfstoff“, sagte Harald Mayer, Vizepräsident und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte der ÖAK.

Denn nicht nur in der Ärzteschaft mehrten sich die Anfragen nach einer Impfung, so Mayer. Es sei erschütternd, dass die Durchimpfung der Bevölkerung so langsam vorangehe: „Der Schutz der Bevölkerung und die Beschaffung von derzeit zugelassenen Impfstoffen zur Durchimpfung der Bevölkerung muss oberste Priorität haben – koste es, was es wolle. Die Gesundheit muss uns das wert sein.“

Klare Impfstrategie gefordert

Pannen wie bei der Beschaffung von Schutzausrüstung und Lücken beim Schutz der vulnerablen Gruppen, vor allem in Pflege- und Altersheimen, dürften sich nicht wiederholen, kritisiert der ÖÄK-Vizepräsident. „Wir benötigen eine klare Impfstrategie mit einer transparenten Kommunikation mit jedem einzelnen Bürger, wann er die Möglichkeit hat, sich gegen Covid-19 zu impfen“, meinte er.

Man könne sich von einzelnen EU-Ländern mit einer vergleichsweise deutlich höheren Durchimpfungsquote als Österreich eine Scheibe abschneiden. „Es gibt nicht nur Handlungsbedarf bei der Beschaffung von zugelassenen Impfstoffen, sondern auch in der Information und Kommunikation. Darüber hinaus könnte man überlegen, auch in Spitälern zu impfen oder davor Impfstraßen zu errichten“, sagte Mayer.

„Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte spielen in den meisten Bundesländern eine zentrale Rolle bei der Impfstrategie“, sagte auch Johannes Steinhart, ÖAK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. „Daher sollten sie auch entsprechend in den Impfplänen priorisiert werden. Nur geschützte Ärztinnen und Ärzte können dann sicher in die weiteren Impfstrategien eingeplant werden.“