Pfizer produziert mehr Impfstoff, kann aber weniger ausliefern

Der US-Pharmakonzern Pfizer wird vorübergehend die Liefermenge seines gemeinsam mit Biontech entwickelten CoV-Impfstoffes an europäische Länder senken. Grund sei ein Hochfahren der Produktionskapazitäten. „Die zeitweise Senkung wird alle europäischen Länder betreffen“, erklärte die norwegische Gesundheitsbehörde heute. Es sei nicht klar, wie lange es dauere, bis Pfizer wieder die maximale Produktionskapazität erreichen werde.

Pfizer teilte mit, die Produktionsanlagen würden ausgebaut, um mehr Impfdosen herzustellen. Das werde aber vorübergehende Auswirkungen auf die Lieferungen Ende Jänner bis Anfang Februar haben. Im Werk im belgischen Puurs könne es bei Aufträgen und Lieferungen daher zu Schwankungen kommen. Ende Februar und März stünde dann mehr Impfstoff zur Verfügung.

„Es ist derzeit nicht klar, wie lange es genau dauern wird, bis Pfizer seine maximale Produktionskapazität erreichen wird, die von 1,3 Milliarden auf zwei Milliarden Dosen jährlich steigen soll“, hieß es in einer Erklärung. Angaben über die Liefermengen für ganz Europa wurden nicht gemacht, nur für Norwegen: Für das skandinavische Land würden in der kommenden Woche nur 36.075 Impfstoffdosen erwartet, zuvor waren es 43.875. Das entspricht einem Minus von fast 18 Prozent.

Auswirkungen für Österreich unklar

Pfizer sicherte zu, alle der EU für das erste Quartal zugesagten Dosen von Impfstoff auch in diesem Zeitraum zu liefern. Das bestätigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und verwies auf einen Unternehmenschef: „Er kümmert sich persönlich darum, die Verzögerungszeit zu verkürzen und dafür zu sorgen, dass diese so schnell wie möglich aufgeholt wird.“

Das heimische Gesundheitsministerium konnte zunächst auf Nachfrage keine Information geben, ob diese Ankündigung auch Auswirkungen auf Österreich haben wird.

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer war als erstes Vakzin gegen das Coronavirus in der Europäischen Union (EU) zugelassen worden. Er wird bereits weitflächig eingesetzt. Als zweiter Impfstoff erhielt inzwischen auch das Mittel des US-Herstellers Moderna eine europaweite Zulassung, der CoV-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca wird derzeit von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) geprüft.

Impfungen sind derzeit der Hoffnungsschimmer im Kampf gegen die Pandemie. Die Zahl der Infektionen in Europa hatte Heute Früh die Schwelle von 30 Millionen überschritten.