Trump verlässt vor Bidens Amtseid Washington

US-Präsident Donald Trump will einem Insider zufolge am Morgen des Tages der Machtübergabe an Joe Biden Washington verlassen. Trump wolle am Mittwoch seinen Abschied am Luftwaffenstützpunkt Joint Base Andrews vor der Hauptstadt begehen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters heute von einer mit der Sache vertrauten Person.

Dann werde er zu seinem Anwesen im Bundesstaat Florida fliegen. Trump hat angekündigt, entgegen der Tradition nicht an der Vereidigung seines Nachfolgers teilzunehmen. Der Republikaner hat auch nach der formellen Bestätigung des Wahlergebnisses durch den Kongress seine Niederlage bei der Abstimmung Anfang November nicht eingeräumt.

Zustimmungswerte abgestürzt

Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt stürzten die Zustimmungswerte für Trump einer Umfrage zufolge auf einen negativen Rekordwert ab. Nach der Erstürmung des Kapitols durch seine Anhänger und Anhängerinnen stellten Trump nur noch 29 Prozent der Befragten ein positives Zeugnis für seine Amtsführung aus, wie das Institut Pew heute in Washington mitteilte. 68 Prozent missbilligten, wie der Präsident seinen Job ausführt. Ebenfalls 68 Prozent sagten, dass sie sich nicht wünschten, dass der Republikaner in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle in der US-Politik spielt.

Biden bekommt für sein Verhalten seit der Wahl vom 3. November mehrheitlich positive Noten: 64 Prozent bewerteten es als gut oder hervorragend. Bei Trump äußerten sich nur 23 Prozent entsprechend. Das liegt auch daran, dass sich Unterstützer von ihm abwenden: In dieser Gruppe hat sich nach Angaben von Pew der Anteil derjenigen, die das Verhalten Trumps als mangelhaft bewerteten, innerhalb von zwei Monaten auf 20 Prozent verdoppelt.

Drei von vier Befragten hielten Trump für mitverantwortlich für den Angriff auf den Kongress. Selbst unter den Anhängern seiner Republikaner äußerten sich 52 Prozent entsprechend. Bei der Frage nach dem Wahlausgang glaubten allerdings immer noch zahlreiche Unterstützer der Republikaner Trumps unbewiesenen Behauptungen über Wahlbetrug: 64 Prozent sagten, Trump habe die Wahl wahrscheinlich oder definitiv gewonnen. Das Lager des scheidenden Präsidenten war mit Dutzenden Klagen gegen die Ergebnisse gescheitert.