WHO-Notfallkomitee gegen Impfnachweis für Reisen

Das Notfallkomitee der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich vorerst gegen eine Coronavirus-Impfbescheinigung als Bedingung für internationale Reisen ausgesprochen. Es gebe noch zu viele offene Fragen zur Wirksamkeit der Impfstoffe, die zudem weiter nicht in ausreichender Menge verfügbar seien, erklärte das Gremium gestern.

Zudem rief das Notfallkomitee dazu auf, angesichts der zuletzt entdeckten Mutationen die Sequenzierung der genetischen Codes des Coronavirus weltweit auszuweiten. Die Wissenschaft müsse weltweit stärker zusammenarbeiten, um die ansteckenderen Varianten des Virus besser zu erforschen, forderte das Notfallkomitee. Ergebnisse sollten zudem intensiver zwischen den Forschern geteilt werden. Es bestünden noch „schwerwiegende“ Lücken im Wissen über die Mutationen, erklärte das Gremium.

Die Sitzung des Notfallkomitees war wegen der Virusvarianten vorgezogen worden. In den vergangenen Wochen waren in Großbritannien und Südafrika zwei Mutationen des Virus entdeckt worden, die als deutlich ansteckender gelten als die bisherigen Formen des Erregers. Diese Mutationen haben sich mittlerweile in mindestens rund 50 Staaten weltweit verbreitet. Zudem gab Japan am Sonntag die Entdeckung einer weiteren Mutation bekannt, die aus dem brasilianischen Amazonasgebiet stammen soll. Diese Variante wird derzeit untersucht.