Palästinenser sollen im Juli neuen Präsidenten wählen

Die Palästinenser sollen Ende Juli nach rund 15 Jahren einen neuen Präsidenten wählen. Amtsinhaber Mahmud Abbas unterzeichnete gestern Abend ein entsprechendes Dekret. Der Abstimmungstermin wurde darin auf den 31. Juli festgelegt. Zugleich wurde eine Parlamentswahl auf den 22. Mai datiert. Aufgerufen zu den Abstimmungen sind die Menschen im Westjordanland, im Gazastreifen und in Ostjerusalem.

Wahlen waren in den vergangenen Jahren mehrfach geplant – allerdings wurde nie ein Präsidentendekret unterzeichnet. Zuletzt war etwa für Ende 2019 eine Abstimmung geplant. Abbas machte sie abhängig von Israels Erlaubnis, diese auch in Ostjerusalem abzuhalten – die nie erteilt wurde.

Die bisher letzte Präsidentschaftswahl wurde 2005 abgehalten, die letzte Parlamentswahl 2006. Die Fatah von Abbas und die im Gazastreifen herrschende Hamas hatten sich in den vergangenen Monaten nach langer Rivalität um eine Aussöhnung bemüht. Die Abstimmung 2006 hatte die islamistische Hamas gewonnen, ein Jahr später vertrieb sie die gemäßigtere Fatah aus dem Gazastreifen und übernahm die Kontrolle des Gebiets. Die Fatah herrscht seither nur noch in den nicht von Israel verwalteten Teilen des Westjordanlands.