US-Waffenlobby NRA meldet Insolvenz an

Die US-Waffenlobby-Organisation National Rifle Association (NRA) hat nach eigenen Angaben als Teil einer „Restrukturierung“ Insolvenz angemeldet. Die NRA teilte mit, sie wolle New York verlassen und sich in Texas neu aufstellen. Man wolle ein „vergiftetes“ und „korruptes“ politisches Umfeld in New York verlassen. Die Generalstaatsanwältin des US-Bundesstaats New York, Letitia James, hatte im August Anklage gegen die NRA erhoben, um deren Auflösung zu erreichen.

„Betrug und Missbrauch“ seien über Jahre an der Tagesordnung gewesen, sagte sie zur Begründung. Unter anderem sollen Führungspersönlichkeiten Geld für Luxusreisen veruntreut und Aufträge an Familienmitglieder und Freunde vergeben haben.

Die NRA besitzt in den USA gemeinnützigen Status und unterliegt daher besonderen Auflagen für Verwendung der Spenden, Wohltätigkeit und Rechnungslegung. Sie gilt als sehr konservative Organisation mit großem politischen Einfluss und als loyale Unterstützerin vor allem von Republikanern des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump. Die Anklageerhebung im Sommer hatte Trump als „schreckliche Sache“ bezeichnet und geraten, die NRA solle ihren Sitz nach Texas verlegen.

Die NRA hat ihren Sitz in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia und kann in New York rechtlich verfolgt werden, weil dort ihre Eintragung als gemeinnützige Organisation hinterlegt ist. James erklärte nach der Ankündigung der NRA, sie werde die Dokumente prüfen, es der Organisation aber nicht erlauben, „diese oder irgendeine andere Taktik“ zu nutzen, um sich der Rechenschaftspflicht und Aufsicht ihrer Behörde zu entziehen.