Samsung-Erbe wegen Korruption verurteilt

Der Erbe des Elektronikkonzerns Samsung, Lee Jae Yong, ist heute zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Lee sei wegen Bestechung und Veruntreuung verurteilt und sofort in Haft genommen worden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.

Offiziell ist Lee der Vizepräsident von Samsung Electronics, gilt aber als oberster Entscheidungsträger des weltweit führenden Herstellers von Smartphones und Speicherchips.

Lee war im Zuge eines Bestechungs- und Veruntreuungsskandals im Jahr 2017 bereits zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nach einer Berufung kam er jedoch 2018 frei. Das oberste Gericht Südkoreas ordnete später die Wiederaufnahme des Verfahrens an. Der Fall steht in Zusammenhang mit einem weitverzweigten südkoreanischen Korruptionsskandal, der 2017 zum Sturz der damaligen Präsidentin Park Geun Hye geführt hatte.

Unternehmen in Familienhand

Lee habe „aktiv Bestechungsgelder bereitgestellt und die Präsidentin stillschweigend gebeten, ihre Macht zu nutzen, um seine reibungslose Nachfolge“ an der Spitze des Konzerns zu unterstützen, erklärte das Gericht in seiner Urteilsbegründung.

Der 52-Jährige steht seit einigen Jahren an der Spitze von Samsung, nachdem sein Vater Lee Kun Hee wegen eines Herzinfarkts den Geschäften nicht mehr nachgehen konnte. Lee Kun Hee verstarb im Oktober.

Samsung ist bis heute in Familienhand. Der Gesamtumsatz des Konzerns entspricht einem Fünftel des südkoreanischen Bruttoinlandsprodukts und ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg des asiatischen Landes.