Regierungskrise in Rom: Renzi will Dialog mit Conte offenhalten

Ex-Regierungschef Matteo Renzi sendet in der italienischen Regierungskrise widersprüchliche Signale aus. Obwohl er durch den Austritt seiner Kleinpartei Italia Viva die italienische Regierung in eine Krise gestürzt hat, will Renzi Ministerpräsident Giuseppe Conte nicht ganz den Rücken kehren.

Er sei bereit, mit Conte über Reformen und konkrete Projekte für Italien zu diskutieren, sagte Renzi in der Politshow „Non e l’Arena“ des Senders La 7 gestern Abend.

„Es wäre im Interesse Italiens, wenn alle Parteichefs ein Reformprojekt für das Land entwerfen würden. Wir müssen neue Spielregeln für die Politik entwerfen“, forderte Renzi vor der Vertrauensdebatte in der Abgeordnetenkammer, bei der sich heute die Zukunft der Regierung Conte entscheidet. Er gab damit zu verstehen, dass er eine mögliche Einheitsregierung mit breiter Unterstützung aller Parteien unterstützen würde.

Conte unterzieht sich heute einer Vertrauensabstimmung in der Abgeordnetenkammer. Morgen folgt das Votum im Senat, wo der parteilose Premier nach dem Bruch mit der Renzi-Partei über keine Mehrheit mehr verfügt. Conte hatte am Wochenende politische Gespräche in der Hoffnung geführt, dass sich vereinzelte Abgeordnete zu einer Gruppe neuer Unterstützerinnen und Unterstützer seiner Regierung formieren. Sie sollen die verlorenen Abgeordneten der Kleinpartei Italia Viva ersetzen.