Kritik an Israels Impf-Vereinbarung mit Pfizer

Israels renommiertes Demokratieinstitut (IDI) hat die Vereinbarung des Landes mit dem Coronavirus-Impfstoffhersteller Pfizer kritisiert. Institutsmitglied Tehilla Shwartz Altshuler sagte heute: „Das Abkommen enthält eine der umfangreichsten Studien am Menschen im 21. Jahrhundert, und Israels Datenschatz wird dem Rest der Welt für wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung stehen.“

Israel hatte sich frühzeitig eine große Menge des Impfstoffes der Hersteller Biontech und Pfizer gesichert. Die Vereinbarung Israels mit Pfizer sieht unter anderem eine Übermittlung von Impfdaten an den Impfstoffhersteller vor. Der Deal war am Vortag veröffentlicht worden, viele Passagen sind aber zensiert.

Sorgen über Datenschutzkonformität

Shwartz Altshuler sagte, die Vereinbarung könne zwar als Errungenschaft für Israel im Bestreben gelten, als erstes Land aus der Pandemie hervorzugehen. Dennoch hätte das Helsinki-Komitee in Israel, das für die Genehmigung von Studien am Menschen zuständig ist, das erst billigen müssen. Man hätte auch die Zustimmung der Israelis einholen müssen, ihre Gesundheitsdaten zu verwenden, sagte Shwartz Altshuler.

Eines der größten Probleme der Vereinbarung sei, dass sie zwar betonte, die Privatsphäre der Israelis zu wahren, aber keine konkreten Schritte nenne. Es sei bekannt, dass die Anonymität von Big Data aufgehoben werden könne. Daher verstoße das Abkommen in seiner gegenwärtigen Form möglicherweise gegen den Schutz der Gesundheitsdaten aller Israelis. Die israelische Wirtschaftszeitung Calcalist schrieb heute, das Helsinki-Komitee werde dem Gesundheitsministerium in Kürze seine Einschätzung übermitteln.

Impfkampagne zeigt erste Erfolge

Einen Monat nach Beginn der breiten Coronavirus-Impfkampagne in Israel zeigen erste Studienergebnisse unterdessen, dass das Vakzin die Zahl von Neuinfektionen deutlich senkt. Bereits zwei Wochen nach der ersten Dosis des Biontech-Pfizer-Impfstoffs war die Zahl der positiven CoV-Tests bei über 60-Jährigen signifikant niedriger, zeigt eine Untersuchung.

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