Regierung verärgert über Vorreihungen bei Impfungen

Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat kein Verständnis für Bürgermeister, die sich mit „übrig gebliebenen“ Coronavirus-Impfstoffen immunisieren ließen, obwohl sie noch nicht an der Reihe gewesen wären.

„Wenn sich jemand vordrängt, ist das moralisch enttäuschend“, so Kurz in der „Kronen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). Das mache ihn „wütend und zornig“. Auch für Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) sind die „Drängler“ „empörend“, im Pressefoyer nach dem Ministerrat forderte er die Länder auf durchzugreifen.

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Auch Bürgermeister von Bad Goisern geimpft

In Vorarlberg, Tirol, Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien sind in letzter Zeit Fälle aufgetreten, dass übrig gebliebene Impfstoffe nicht an Heimbewohner, Gesundheitspersonal oder über 80-Jährige verabreicht wurden, sondern an Politiker, Gemeindebedienstete, Angehörige und andere. Zuletzt gab auch der Bürgermeister von Bad Goisern (Oberösterreich), Leopold Schilcher (SPÖ), bekannt, dass er geimpft wurde.

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Das Gesundheitsministerium werde künftig bei der Verimpfung verstärkt eine Dokumentation einfordern und „im Fall des Missbrauchs jene zur Rechenschaft ziehen, die sich nicht an den Impfplan halten“, kündigte der Kanzler an.

Aufregung in Vorarlberg

In Vorarlberg gehen die Wogen wegen der nicht eingehaltenen Reihenfolge bei den CoV-Impfungen weiter hoch. Gestern Abend wurde publik, dass sich nach dem Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt (ÖVP) auch die Bürgermeisterin in Rankweil, Katharina Wöss-Krall (ÖVP), in einem Altersheim impfen ließ. Beide verteidigten sich. Es sei niemand da gewesen, und man hätte so schnell niemanden für eine Restimpfung auftreiben können, so Matt etwa in der ZIB2. Die impfende Ärztin widersprach dem aber vehement.

Matt zum Vorwurf der „Bürgermeister-Impfung“

Die Behörden prüfen Vorwürfe, wonach unter anderen lokale Politiker zu früh geimpft worden seien. Gast ist der Bürgermeister von Feldkirch, Wolfgang Matt, einer der kritisierten Bürgermeister.

Vorarlberg verschärft Kontrollen

Nach den Meldungen über Politiker, die sich bereits impfen ließen, obwohl sie noch nicht dran gewesen wären, verschärft das Land Vorarlberg die Kontrollen und Abläufe. So soll eine korrekte Impfstoffzuteilung sichergestellt werden.

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