Bootsunglück vor Libyens Küste: 43 Menschen vermisst

Vor der Küste Libyens ist ein Boot mit 53 Geflüchteten an Bord gekentert. Zehn Überlebende berichteten, dass nach dem Unglück noch mindestens 43 Menschen vermisst seien, meldete die Initiative Alarm Phone, die sich für die Seenotrettung einsetzt, heute per Twitter. „Wir sind traurig und wütend. Die EU tötet weiterhin Menschen an ihren Grenzen“, protestierte das Hilfsnetzwerk. Das Boot sei vor der Küste der libyschen Stadt Suwara gekentert.

Die NGO Sea Watch berichtete, dass ein Schlauchboot mit rund 40 Menschen an Bord von der libyschen Küstenwache aufgegriffen worden sei. Die Menschen wurden zur Rückkehr nach Libyen gezwungen. „Die Abschiebung sind ein Verbrechen, das die wesentlichen Menschenrechte verletzt“, twitterte Sea Watch Italia.

Libyen dient vielen Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlingen als Transitland, bevor sie die lebensgefährliche Überfahrt über das Mittelmeer nach Europa wagen. In dem Bürgerkriegsland werden Ausländerinnen und Ausländer ohne gültige Papiere in Lagern mit katastrophalen Zuständen festgehalten.