Die Pandemie hat Tausende Pubs, Bars und Restaurants in Großbritannien einer Studie zufolge in den Ruin getrieben. Unter dem Strich hätten fast 6.000 Betriebe zugesperrt, ermittelten die Unternehmensberatung AlixPartners und der Branchenanalyst CGA. Das seien etwa dreimal so viele wie 2019. Der Grund seien vor allem die Coronavirus-Beschränkungen mit Verboten von Feiern und geselligen Anlässen.
„Es ist leider unvermeidlich, dass es Tausende weitere treffen wird“, sagte Karl Chessell von CGA. Der Branchenverband UK Hospitality zeigte sich alarmiert. „Der Verlust von 6.000 Betrieben ist ein furchtbarer Schlag für die Branche, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs, wenn wir unseren Kurs beibehalten“, sagte Verbandschefin Kate Nicholls mit.
Jedes fünfte Unternehmen habe einer Erhebung zufolge keine Rücklagen, um den Februar zu überstehen. Nicholls forderte mehr finanzielle Unterstützung, vor allem Mieten seien eine große Belastung. „Betriebe am Leben zu erhalten und Arbeitsplätze zu schützen ist von entscheidender Bedeutung und wird der Schlüssel zur Erholung nach der Pandemie sein“, sagte Nicholls.
Wohltätigkeitsorganisation: Britischen Museen droht Aus
Auch die britischen Museen und Galerien kämpfen mit den Auswirkungen der Pandemie. Mehrere Kunststätten kämpften ums finanzielle Überleben, teilte die unabhängige Wohltätigkeitsorganisation Art Fund in der Nacht auf heute in London mit. Mehr Hilfe sei nötig, um vor allem kleinere Museen zu unterstützen. Mit einem Notfallfonds habe man nur 15 Prozent der Antragsteller unterstützen können.
Derzeit stehen 2,23 Millionen Pfund (2,5 Mio. Euro) an Hilfsgeldern bereit – bei Anträgen in Höhe von mehr als 16 Millionen Pfund (rund 18 Mio. Euro). Der prominente Bildhauer Anish Kapoor sagte, die Museen stünden vor großen Schwierigkeiten. „Unsere jüngsten Untersuchungen haben ergeben, dass sechs von zehn Museen, Galerien und historischen Häusern um ihre Zukunft bangen“, sagte Art-Fund-Chefin Jenny Waldman.