Drei Bundesländer bei „1-2-3-Ticket“ dabei

Beim österreichweiten „1-2-3-Ticket“ für die öffentlichen Verkehrsmittel hält Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) nun bei drei Bundesländern, die einen „Umsetzungsvertrag“ unterzeichnet haben. Nach Salzburg im Vorjahr sind gestern Tirol und Vorarlberg dazugekommen. Im Februar soll das nächste Bundesland an der Reihe sein, welches das ist, verriet die Ministerin aber noch nicht.

Bis Jahresende will sie – trotz aller Unkenrufe – das „Klimaticket“ österreichweit abgesegnet haben, die Gespräche mit den übrigen Ländern und den Verkehrsverbünden würden sehr intensiv laufen, mittlerweile halte man bei rund 150 Treffen.

„Sie sehen heute eine sehr glückliche Mobilitätsministerin“, so Gewessler vor Medien und im Verbund mit der Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) und dem Vorarlberger Verkehrslandesrat Johannes Rauch (Grüne).

Die Ministerin sprach heute gar von einer „Revolution“ hin zu einem bequemen und günstigen „Öffi“-Ticket. Wird das „1-2-3-Ticket“ in der geplanten Form umgesetzt, dann könne man mit einem Jahresticket zum Preis von 1.095 Euro im ganzen Land mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, so Gewessler.

„Nächster Halt Österreichticket“

In einer ersten Ausbaustufe des umstrittenen Regierungsvorhabens soll die Stufe drei, also die bundesweite Variante, eingeführt werden. Dazu brauche es „politischen Mut“, so Felipe. Rauch wiederum sprach von einem „riesengroßen Schritt“. Und Gewessler meinte: „Nächster Halt Österreichticket.“ Zustimmung zu der heutigen Unterzeichnung des Umsetzungsvertrages kam auch von den Landeshauptmännern Günther Platter und Markus Wallner (beide ÖVP).

Vor der Umsetzung – um einen Euro pro Tag in einem Bundesland, um zwei Euro pro Tag in einem und im Nachbarbundesland, um drei Euro pro Tag das gesamte Bundesgebiet – wartet aber noch viel Überzeugungsarbeit auf die Verkehrsministerin. So hatte erst Ende Dezember 2020 der Verkehrsverbund Ostregion (VOR, umfasst Wien, Niederösterreich und das Burgenland) deutliche Kritik geäußert. Es seien noch viele Fragen sowie die Finanzierung offen, sagte VOR-Geschäftsführerin Karin Zipperer.

Widerstand kam zuletzt auch von der Stadt Linz. Sie sieht unter Berufung auf ein Rechtsgutachten einen Widerspruch zur Verfassung. Laut der Stadt dürften die Tarife für Nah- und Regionalverkehr nicht vom Bund festgelegt werden.

Das gaben der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) in einer Pressekonferenz im Dezember des Vorjahres bekannt. Gewessler meinte heute dazu, das Gutachten sei bereits veraltet.