Bidens standen vor verschlossenem Weißen Haus

Der peinliche Moment hat nur wenige Sekunden gedauert, aber es war ein Symbol im Kleinen für die schwierige Amtsübergabe des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump auf den nun amtierenden Nachfolger Joe Biden in den letzten Monaten.

Als Joe Biden mit seiner Ehefrau Jill am Tag der Inauguration am Mittwoch zum Weißen Haus ging, stand das Ehepaar vor verschlossenen Türen am Nordflügel ihrer neuen Unterkunft. „Es gab einen Protokollbruch, als die Eingangstüren nicht für die erste Familie offen gehalten wurden, als sie am nördlichen Portikus ankam“, sagte Lea Berman, Mitarbeiterin im Weißen Haus gegenüber der „New York Times“.

US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill vor dem Eingang zum Weißen Haus
AP/Alex Brandon

Chefdiener Stunden zuvor abgesetzt

Üblicherweise wird die Tür von Marinesoldaten geöffnet. Möglicherweise könnte das Durcheinander auch mit dem fehlenden Chefdiener des Weißen Hauses zusammenhängen. Timothy Harleth wurde wenige Stunden zuvor mitgeteilt, dass man seine Dienste nicht mehr benötige. Harleth war noch von Melania Trump ausgewählt worden. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Bearbeitung von Personalfragen und die Überwachung der Budgets für die Familienresidenz.

Harleth war seit dem Wahltag vergangenen November in einer schwierigen Position. Er versuchte, die Vorbereitungen für einen neuen Bewohner im Weißen Haus zu treffen, währenddessen sein Bewohner sich weigerte zuzugeben, dass er das Haus verlassen würde. Trump traf sich nie mit Biden im Weißen Haus, wie es eigentlich Tradition ist.