Tote in Lkw: Lange Haft für Schlepper in England

Wegen des qualvollen Tods von 39 Menschen in einem Lastwagen in Großbritannien sind heute vier Männer zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Zwei Anführer einer Schlepperbande müssen für 27 und 20 Jahre ins Gefängnis, wie der Strafgerichtshof Old Bailey in London entschied. Der Fahrer des Lastwagens wurde zu 13 Jahren und vier Monaten, ein vierter Mann zu 18 Jahren Haft verurteilt.

„Ich habe keine Zweifel daran (…), dass es sich um eine raffinierte, langjährige und profitable Verschwörung handelte, um hauptsächlich vietnamesische Migranten über den Kanal zu schmuggeln“, sagte Richter Nigel Sweeney. Die Menschen seien einen qualvollen Tod gestorben. Zugleich betonte Sweeney: „Die Bereitschaft der Opfer, illegal ins Land einzureisen, ist keine Entschuldigung für das, was ihnen widerfahren ist.“

Die Toten waren am 23. Oktober 2019 im Südosten Englands in einem Lkw entdeckt worden. Die Schlepper hatten von ihnen viel Geld verlangt. Zunächst 10.000, später 13.000 Pfund (fast 15.000 Euro) kassierten sie pro Person. Es war nicht der erste Trip zwischen dem europäischen Festland und Großbritannien, den die Bande organisierte.

Der Fall erinnert an die Tragödie von Parndorf am 26. August 2015, als nahe der Grenze zu Ungarn ein Kühllastwagen mit den Leichen von 71 erstickten Menschen entdeckt wurde.